VCÖ-Magazin 2017-04 - Viele gute Gründe für Verkehrswende

Österreichs Mobilität auf Klimakurs bringen

Die Wende zu einem klimaverträglichen Verkehrssystem geht über punktuelle Verbesserungen weit hinaus. Eine Transformation, also ein grundlegender Wandel der Art und Weise, wie wir Mobilität und Verkehr organisieren, ist notwendig.

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Viele gute Gründe für Verkehrswende

Seit dem Beginn des industriellen Zeitalters, das auf der Nutzung fossiler Energieträger basiert, hat sich der Energiebedarf für Mobilität und Transport enorm erhöht. Heute stehen wir vor der Aufgabe, Wirtschaft und Mobilität auf erneuerbare Energiequellen umzustellen, um ein Mindestmaß an Klimastabilität zu bewahren. Derzeit verhindert in Österreich die weitere Zunahme des Verkehrs einen Rückgang der CO2-Emissionen. 

Viele weitere Vorteile durch grundlegenden Wandel 

Globalisierung, Urbanisierung und Digitalisierung führen bereits heute zu tiefgreifenden Veränderungen. Doch die Notwendigkeit eines klimaverträglichen Verkehrssystems bedingt eine Transformation, die über neue Technologien weit hinausgeht. Technische Lösungen allein führen oft nicht zum Ziel. Ein grundlegender Wandel der Art und Weise, wie wir Mobilität heute organisieren, ist notwendig. Wir gewinnen dadurch viele weitere Vorteile, von sauberer Luft und attraktiven Städten, bis zur Unabhängigkeit von korrupten Regimen und einer Abkehr von Umweltzerstörung und Ausbeutung zahlreicher Menschen in anderen Ländern. 

Aufhören, das Falsche zu tun 

Die Mobilitätswende ist ab sofort konsequent voranzutreiben, mit langfristigen Rahmenbedingungen und einem klaren Zeitplan. Wichtige Rollen haben dabei etwa Digitalisierung und Elektrifizierung sowie Mobilitätsdienstleistungen und Öffentlicher Verkehr. Bahn- und Radfahr-Infrastrukturen sind auszubauen. Aber ebenso wichtig ist es, damit aufzuhören, das Falsche zu tun, zum Beispiel weitere Zersiedelung oder Versiegelung durch Straßen und Parkplätze. Unverzichtbar sind lokale Projekte, wie dies in Österreich beispielsweise durch die Klima- und Energie-Modellregionen erfolgt. 

Es ist möglich, eingeübte Gewohnheiten zu verändern

 Die Entwicklung hin zu Mülltrennung und Recycling als Selbstverständlichkeit zeigt, dass es möglich ist, eingeübte Muster und Gewohnheiten sowohl auf individueller als auch gemeinschaftlicher, politischer Ebene zu verändern. Auch Giftstoffe und Fabrikabwässer ungefiltert in Flüsse zu leiten, ist heute gesellschaftlich völlig inakzeptabel. In einigen Jahren wird es genauso undenkbar sein, die Erdatmosphäre als Mülldeponie für CO2 zu missbrauchen.

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