VCÖ-Magazin 2015-02 - Die neue Freiheit in der Mobilität

Nutzen statt besitzen, Mobilität anbieten statt Autos verkaufen. Verkehrsmittel verschmelzen zur Gesamtmobilität. Das Mobilitätsverhalten wird vielfältiger, individueller und freier. Ist die Zukunft der Fortbewegung multimodal?

VCÖ-Magazin 2015-02 als PDF (3,6 MiB)

Heute besucht Frau Anna H. mit ihren drei Nichten Salzburg. Morgen fährt sie mit ihrem Mann zum Badeteich vor der Stadt. Und am Samstag macht sie ihren Wochenendeinkauf. Für die Salzburg-reise hat sie eine Vorteilscard Family der ÖBB. Für die 15 Kilometer zum Badeteich steigt sie auf ihr E-Bike. Und für den Großeinkauf am Wochenende nimmt sie das Carsharing-Auto. Seit sie kein eigenes Auto hat, nützt sie die Vielfalt der Mobilitätsangebote.

Die Argumente für und gegen die Nutzung von Verkehrsmitteln sind vielfältiger geworden, Mehrwert wird bewusst genutzt. Die Anreise in der S-Bahn ermöglicht die zeitnahe Vorbereitung auf das Meeting, das Fahrrad in der Stadt ein berechenbares, pünktliches Ankommen, Carsharing bietet die Wahl zwischen Kombi und Kleinwagen. Lebensstile und Arbeitsverhältnisse, Lebensphasen und Formen des Zusammenlebens werden bunter. Die täglichen Mobilitätsmuster wandeln sich.

Öffentlicher Individualverkehr

Anbieter im Öffentlichen Verkehr individualisieren ihre Angebote zu vielfältigen Mobilitätsdienstleistungen. Jahreskarten können günstig mit E-Bikes kombiniert werden. Pendelbusse nehmen Fahrräder mit. Die ÖBB Vorteilscard Family beschränkt das günstige Bahnfahren nicht mehr auf die eigenen Kinder. Informationssysteme verknüpfen Verkehrsmittel und Bus- und Bahnunternehmen zu einem Mobilitätsnetzwerk. Entscheidend für den Erfolg von Multimodalität sind Sichtbarkeit und Verfügbarkeit der Angebote. 

Politische Anforderungen wie Umwelt- und Klimaschutzziele bewirken neue Vorgaben und neue rechtliche Rahmenbedingungen. Prioritäten und Entscheidungen der Infrastrukturpolitik und Verkehrsplanung verändern sich. Begegnungszonen führen zu einer Aufwertung des Gehens im öffentlichen Raum. Radfahren gegen die Einbahn schafft für die Fahrradnutzung attraktive, direkte Wege. Es vollzieht sich ein Paradigmenwechsel in der Verkehrs-planung, der die verschiedenen Verkehrsmittel nicht als Konkurrenten, sondern als Elemente in einem Gesamtangebot versteht.

>> Literaturhinweis:
Die VCÖ-Publikation „Multimodale Mobilität erfolgreich umsetzen“ 
kann beim VCÖ um 
30 Euro bestellt werden.
T: +43-(0)1-893 26 97
E: vcoe@vcoe.at
www.vcoe.at 

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