VCÖ-Magazin 2018-03 - Sharing: Geht die Ära der Privat-Pkw zu Ende?

Im digitalen Zeitalter bedeutet individuelle Mobilität, aus einer Vielzahl verschiedener Möglichkeiten flexibel wählen und diese kombinieren zu können – ohne vom Besitz eines eigenen Fahrzeugs abhängig zu sein.

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Bei richtigem Einsatz und Vermeidung von Rebound-Effekten kann Sharing einen großen Beitrag zur Klimaverträglichkeit der Personenmobilität leisten. Das Potenzial für Sharing-Angebote und Mobilitätsdienstleistungen ist um ein Vielfaches größer als die aktuelle Nutzung. In Österreich gibt es mehr als 1,3 Millionen Zweit- und Drittautos, höchstens zehn Prozent aller privaten Pkw sind gleichzeitig unterwegs. Bei richtigem Einsatz und Vermeidung von Rebound-Effekten kann Sharing einen großen Beitrag zur Klimaverträglichkeit der Personenmobilität leisten. Das Potenzial für Sharing-Angebote und Mobilitätsdienstleistungen ist um ein Vielfaches größer als die aktuelle Nutzung. In Österreich gibt es mehr als 1,3 Millionen Zweit- und Drittautos, höchstens zehn Prozent aller privaten Pkw sind gleichzeitig unterwegs.

Öffentlicher Verkehr profitiert von Sharing

Nach dem Umstieg vom eigenen Auto zu Carsharing verteilen sich bisherige Autofahrten neben Carsharing auch auf den Öffentlichen Verkehr, Radfahren und Gehen. In Deutschland fahren Carsharing- Nutzende um 40 Prozent seltener Auto, jedoch um 19 Prozent häufiger öffentlich und um 14 Prozent häufiger Fahrrad. In Hamburg waren zwölf Prozent der Bikesharing- Fahrten vorher Autofahrten, in Paris sogar 20 Prozent. Erfahrungen mit Citybike Wien zeigen, dass Radleihsysteme den Öffentlichen Verkehr ergänzen, da die gefahrenen Strecken öffentlich mehr als doppelt so lange dauern würden. In Österreich gibt es bereits in rund 150 Städten und Gemeinden Leihräder.

Sharing für die Regionen gut geeignet

Vor allem in der Region braucht es mehr flexible Ergänzungen des Öffentlichen Verkehrs wie Sammeltaxis und Gemeindebusse. Diese sind verstärkt in das Angebot der Verkehrsverbünde zu integrieren, wie etwa bereits beim IST-mobil im Bezirk Korneuburg und bei den Anrufsammeltaxis Defreggental und Pustertal im Verkehrsverbund Tirol. Mikro-ÖV-Systeme sollen nicht nur beim Start gefördert, sondern langfristig finanziert werden.

Integrierte Mobilitätsdienste ersetzen das eigene Auto

Der Trend zur Mobilität als Dienstleistung vernetzt verschiedene Angebote digital zum Konzept „Mobility as a Service“ und macht, auf den individuellen Bedarf abgestimmt, das eigene Auto überflüssig. In Stockholm inkludiert das Angebot „UbiGo“ die unbegrenzte Nutzung des Öffentlichen Verkehrs sowie Pakete für Carsharing, Mietauto, Taxi und Bikesharing. Bestellung und Abrechnung erfolgen via Smartphone-App. In der Testphase in Göteborg halbierte sich die Autonutzung der Teilnehmenden und stieg die Zufriedenheit mit ihrer Mobilität von 19 auf 51 Prozent. Beispiele für integrierte Mobilitätsangebote aus Österreich sind die Apps WienMobil und wegfinder sowie tim in Graz.

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