VCÖ-World Café: In's Tun kommen: Klimaverträgliche urbane Logistik umsetzen

Das war das VCÖ-World Café: In's Tun kommen: Klimaverträgliche urbane Logistik umsetzen

Hohe Wachstumsraten im Online-Handel werfen in Anbetracht der Klimaziele zunehmend die Frage auf, wie klimaverträgliche und effiziente Logistik in der Stadt gestaltet werden kann. Der VCÖ hat diese Frage im Rahmen des VCÖ- World Café „In’s Tun kommen: Klimaverträgliche urbane Logistik umsetzen“  mit Fachleuten aus Verwaltung, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Forschung diskutiert.

Am 23. Oktober 2018 lud der VCÖ in den Festsaal der Diplomatischen Akademie ein, um gemeinsam mit rund 60 Fachleuten aus Politik und Verwaltung, Wirtschaft, Forschung und Zivilgesellschaft zu diskutieren, wie klimaverträgliche urbane Logistik umgesetzt werden kann. Die Ausgangsbasis für die nachfolgenden Kleingruppen-Diskussionen setzten zwei Vorträge. Martin Posset vom thinkport Vienna erläuterte den aktuellen Status Quo anhand zahlreicher internationaler Praxis-Beispiele. Dieter Häusler von der Stadt Wien ging im Anschluss näher auf die Situation in Wien ein. In drei Runden wurden im Anschluss Gründe, Hindernisse und Maßnahmen für effiziente urbane Logistik diskutiert – einerseits aus Perspektive von Unternehmen und Wirtschaft, andererseits aus Perspektive der Stadt-Verwaltung und Politik. Abschließend wurden die gesammelten Ergebnisse der Gruppendiskussionen präsentiert und von  Christian Jäger (Post AG), Holger Heinfellner (Umweltbundesamt), Judith Wittrich (Arbeiterkammer Wien) und Markus Gansterer (VCÖ – Mobilität mit Zukunft) im Rahmen eines Panels kommentiert.

Kooperation satt Konkurrenz
Einigkeit herrschte unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des VCÖ-World Cafés über die Notwendigkeit von Kooperationen für das Gelingen innovativer Logistikkonzepte. Kooperation findet dabei auf unterschiedlichen Ebenen statt. Zum einen braucht es vermehrt Dialog und Zusammenarbeit der verschiedenen Stakeholder städtischen Güterverkehrs, etwa zwischen Verwaltung und Wirtschaft. Zum anderen lassen sich auch unternehmensübergreifend Synergien bilden, Stichwort White-Label-Konsolidierung. Wenn Güterlogistik etwa auf gesamte Zielgebiete, anstatt je Einzelunternehmen separat, optimiert wird, können durch Zusammenarbeit nicht nur Effizienzsteigerungen der unternehmensinternen Betriebsabläufe, sondern auch eine Optimierung des Gesamtsystems des urbanen Güterverkehrs realisiert werden.

Flächen fair teilen
Vor allem in urbanen Ballungsräumen ist Fläche eine knappe Ressource. Die Flächen-Verfügbarkeit für urbane Güterlogistik stellt somit einen entscheidenden Faktor dar. Durch den steigenden Bedarf an Flächen für Umschlagplätze und Verteilerstationen entstehen Nutzungskonflikte im öffentlichen Raum. Die Nutzung von Leerstand ist beispielsweise ein wichtiger Ansatzpunkt. Insgesamt gilt es, effiziente und klimaverträgliche Logistik umzusetzen, ohne die Lebensqualität der Anrainerinnen und Anrainer zu verschlechtern.

Mehr als pull-Maßnahmen notwendig
Das Umweltbundesamt schätzt das Einsparungspotenzial im Bereich City-Logistik auf 130.000 bis 500.000 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr. Allerdings werden positive Anreize, so ein Ergebnis der Abschluss-Diskussion, nicht ausreichen, um städtische Güterlogistik in Einklang mit den Klimazielen zu bringen. Push-Maßnahmen, wie beispielsweise die Umsetzung einer ökologischen Steuerreform oder Fahrverbote für fossil betriebene Transporter, stellen wichtige Rahmenbedingungen dar, um City-Logistik auf Klimakurs zu bringen. Die Politik ist hier gefordert, durch strategische Planung die Zielrichtung und somit Planungssicherheit für Unternehmen vorzugeben.

 

Zurück zur Übersicht