VCÖ-Mobilitätspreis Steiermark

VCÖ-Mobilitätspreis Steiermark für Mobilitätsmanagement der KNAPP AG

Die KNAPP AG aus Hart bei Graz ist mit ihrem betrieblichen Mobilitätsmanagement der Gewinner des diesjährigen VCÖ-Mobilitätspreises Steiermark. Ebenfalls ausgezeichnet wurden von Landesrat Anton Lang, VCÖ und ÖBB die Stadtgemeinde Bad Radkersburg für die umfassende Förderung des Radverkehrs sowie die Marktgemeinde Gratwein-Straßengel für ihr Mobilitätskonzept.

Die Verlagerung von Autofahrten auf Bahn, Bus oder Fahrrad reduziert Verkehrsprobleme und die Abgasbelastung. Der diesjährige Gewinner des VCÖ-Mobilitätspreises Steiermark zeigt, welchen Beitrag Unternehmen leisten können, damit Beschäftigte klimaverträglich zur Arbeit kommen. Der VCÖ-Mobilitätspreis Steiermark wird vom VCÖ in Kooperation mit dem Land Steiermark und den ÖBB durchgeführt sowie vom Verkehrsverbund Steiermark und der Holding Graz unterstützt.

KNAPP AG gewinnt mit Mobilitätsmanagement VCÖ-Mobilitätspreis Steiermark

Die KNAPP AG beschäftigt am Standort Hart bei Graz rund 2.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der Anbieter für intralogistische Komplettlösungen und automatisierte Lagersysteme erhöht derzeit seine Beschäftigtenzahl um rund 150 pro Jahr. Damit war der Bau eines zusätzlichen Gebäudes am Firmengelände nötig. Um Flächenversiegelung durch zusätzliche Parkplätze zu vermeiden und den ökologischen Fußabdruck des Unternehmens zu reduzieren, wurde mit dem Projekt „Knapp goes green“ ein umfassendes Mobilitätsmanagement eingeführt.

Zentraler Kern des Maßnahmenpakets: Wer vom Auto auf Öffentliche Verkehrsmittel oder Fahrrad umsteigt wird belohnt. Als Maßnahmen wurden unter anderem umgesetzt: Die Knapp AG übernimmt einen Teil oder sogar die gesamten Kosten der Verbundkarte für den Öffentlichen Verkehr. Bereits 240 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben statt eines Pkw-Parkplatzes die Jahreskarte gewählt und sind vom Auto auf den Öffentlichen Verkehr umgestiegen.

Für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Schichtbetrieb werden zudem zehn kleine Shuttlebusse angeschafft. Von Raaba bis zum Firmenareal der KNAPP AG wird ein Radweg errichtet. Die Anzahl überdachter Fahrradabstellplätze wird erhöht, zudem gibt es Reparatursets und Umkleideräume. Derzeit gibt es 110 Parkplätze für Fahrräder. 

Auch Fahrgemeinschaften werden forciert. Wer eine Fahrgemeinschaft mit drei bis vier Personen bildet, kann ein E-Auto kostenlos nutzen. Am Firmengelände werden Ladestationen angeboten.

Die Knapp AG erwartet, dass durch den Umstieg vom Auto auf das Fahrrad und auf den öffentlichen Linienverkehr pro Jahr mehr als 210.000 Autokilometer vermieden werden. Mit den Shuttlebussen möchte man jährlich weitere rund 400.000 Autokilometer vermeiden. Neben dem großen ökologischen und gesundheitlichen Nutzen gibt es einen ökonomischen Vorteil sowohl für die Beschäftigten als auch für das Unternehmen. Die Beschäftigten sind kostengünstiger Mobilität, das Unternehmen erspart sich die Kosten für den Bau weiterer Parkplätze.

„Als steirischer Landesrat für die Bereiche Verkehr, Umwelt und Erneuerbare Energien gratuliere ich der Firma Knapp AG aus Hart bei Graz sehr herzlich zum Gewinn des diesjährigen VCÖ-Mobilitätspreises Steiermark. Mit ihrem tollen betrieblichen Mobilitätsmanagement konnte die Firma die Jury voll überzeugen“, freut sich Landesrat Anton Lang.

Landesrat Anton Lang, VCÖ-Experte Markus Gansterer und Alfred Loidl von ÖBB-Postbus überreichten den VCÖ-Mobilitätspreis Steiermark an Vorstand Franz Mathi und Projektverantwortliche Katrin Pucher.

Fahrradstraße Bad Radkersburg als vorbildliches Projekt ausgezeichnet

Anfang Mai wurde in Bad Radkersburg die erste Fahrradstraße der Steiermark eröffnet. Bei der Fahrradstraße darf mit dem Auto nur zugefahren werden, ansonsten ist die Fahrradstraße den Radfahrerinnen und Radfahrern vorbehalten. Die Fahrradstraße ist Teil eines umfassenderen Konzepts zur Förderung des Alltagsradverkehrs in der Stadtgemeinde. Das Potenzial für den Radverkehr ist in Bad Radkersburg sehr hoch, wie auch eine Befragung gezeigt hat. Die Reduzierung des Autoverkehrs und bessere Bedingungen zum Radfahren sollen es auch mehr Kindern ermöglichen, mit dem Fahrrad zur Schule zu fahren.

Weitere Maßnahmen sind in Planung, wie die Verbesserung der Radwege, eine Begegnungszone für die gesamte Altstadt, die Förderung von Lastenrädern sowie grenzüberschreitende Projekte nach Slowenien und Kroatien.  „Herzliche Gratulation der Stadtgemeinde Radkersburg für die umfassende Förderung des Radverkehrs, passt dies doch perfekt in unsere Radverkehrsstrategie des Landes“, gratuliert Landesrat Lang.

Die Auszeichnung beim VCÖ-Mobilitätspreis Steiermark als vorbildliches Projekt nahmen Bürgermeister Heinrich Schmidlechner und der Mobilitätsstadtrat und Projektleiter Manfred Mikl entgegen.

Vorbildliches Mobilitätskonzept der Marktgemeinde Gratwein-Straßengel

Die Marktgemeinde Gratwein-Straßengel setzt umfassende Maßnahmen um, um die Zahl der Autofahrten zu reduzieren und den Anteil der zu Fuß, mit dem Fahrrad oder im Öffentlichen Verkehr zurückgelegten Fahrten zu erhöhen. Für die peripheren Siedlungsgebiete der Marktgemeinde gibt es das Angebot „rufmi“. Der Rufbus wurde im ersten Betriebsjahr von 3.600 Fahrgästen genutzt. Viele Fahrten gingen zum Bahnhof Gratwein-Gratkorn. Der Rufbus ist ein wichtiger Zubringer zur Bahn.

Zudem wurde in Gratwein-Straßengel E-Carsharing gestartet, als Alternative zum Zweit- oder Drittauto. Zwei E-Autos stehen zur Verfügung, im Ort gibt es drei Ladestationen. Bereits mehr als 1.000 Fahrten wurden damit gemacht, die E-Autos waren zusammen über 4.000 Stunden im Einsatz.

Zusätzlich wird an der Umsetzung des Radverkehrskonzepts gearbeitet, das Haupt- und Nebenradrouten in der Länge von 100 Kilometern sowie 40 Abstellanlagen umfasst. Auch ein Lastenrad- und Fahrradanhänger-Verleih ist vorgesehen. Weiters wird die bestehende Bahnhaltestelle „Gratwein-Gratkorn“ zu einem multimodalen Knoten erweitert mit optimaler Anbindung an das Radwegenetz. Die Bahn soll in Zukunft von Gratkorn sowie von Gratwein-Straßengel optimal erreichbar sein.

Die Auszeichnung beim VCÖ-Mobilitätspreis Steiermark als vorbildliches Projekt nahmen Bürgermeister Harald Mulle und der Obmann des Fachausschusses Verkehr Gemeinderat Christoph Stangl entgegen. Landesrat Anton Lang: „Ich gratuliere der Marktgemeinde Gratwein-Straßengel sehr herzlich zur ihrer Auszeichnung für ihr umfassendes Mobilitätskonzept.“

Alfred Loidl von der ÖBB-Postbus GmbH gratuliert den Gewinnerinnen und Gewinnern: „ÖBB-Postbus hat sehr gerne auch in diesem Jahr den VCÖ-Mobilitätspreis Steiermark unterstützt. Wir sind davon überzeugt, der Nahverkehr muss noch attraktiver – auch im Sinne von sauberer, energieeffizienter und platzsparender – gestaltet werden. Neue und innovative Ideen sind daher gefragter denn je. Das Siegerprojekt zeigt uns, dass der Umstieg auf Öffentliche Verkehrsmittel gelingen kann, wenn bei allen Beteiligten der Wille dazu vorhanden ist.“

Die Gewinner vom VCÖ-Mobilitätspreis Steiermark

Jahr 2018: Mobilitätsmanagement der Knapp AG, Fahrradstraße Bad Radkersburg, Carsharing und Mikro-ÖV Gratwein-Straßengel

Jahr 2017: eautoteilen im Vulkanland, rund um mobil Semriach, Velofood Lieferservice

Jahr 2016: Jobticket der Holding Graz und„Weiz Bike“ der Stadtgemeinde Weiz

Jahr 2015: Energie Steiermark „Mit E-Bike zur S-Bahn“ und Lastenrad Graz

Jahr 2014: Stadtgemeinde Leibnitz

Jahr 2013: Autofasten PLUS (Umweltbeauftragte der katholischen und evangelischen Kirche)

Jahr 2012: Mobilitätskonzept der TU Graz

Jahr 2011: Stadt Graz Verkehrskonzept LKH-Quadrant Graz

Jahr 2010: energie_rad_region Weiz-Gleisdorf

Jahr 2009: Ennstal Neue Heimat Wohnbauhilfe

Jahr 2008: Hauptschule Feldkirchen

Jahr 2007: Obersteirertakt

Jahr 2006: Stadt Knittelfeld und „Xeismobil“

Jahr 2005: Modellschule Graz

Quelle: VCÖ 2018

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Der VCÖ-Mobilitätspreis Steiermark wird vom VCÖ in Kooperation mit dem Land Steiermark und den ÖBB durchgeführt:

      

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