VCÖ-Mobilitätspreis Wien

VCÖ-Mobilitätspreis Wien für BOKU-Bikes und "Schulterblick - Die Wiener Radfahrschule", Sonderpreis für MAHÜ neu

Für eine klimafreundliche Mobilitätswende arbeiten in Wien  viele Betriebe, Unternehmen, die Bezirke, Vereine, Organisationen und Schulen. Zum diesjährigen VCÖ-Mobilitätspreis Wien wurden heuer 102 Projekte für eine klimafreundliche Mobilität eingereicht. Die drei von der Fachjury am besten bewerteten Projekte wurden ausgezeichnet. Der VCÖ-Mobilitätspreis wird vom VCÖ in Kooperation mit der Stadt Wien und den ÖBB durchgeführt und von der Gesiba unterstützt.

„Der VCÖ-Mobilitätspreis zeichnet jedes Jahr Projekte aus, die umweltfreundliche Mobilität fördern und voranbringen. Die ausgezeichneten Initiativen sind Symbole dafür, dass der Wandel hin zu einer umweltfreundlichen Mobilität auf vielen Ebenen geschieht. Sie sind stellvertretend für hunderte weitere Initiativen ausgezeichnet worden, die in der Stadt für mehr Lebensqualität, mehr Radverkehr und mehr Barrierefreiheit arbeiten“, so Vizebürgermeisterin und Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou.

BOKU-Bikes: Österreichs erstes Uni-Rad für Beschäftigte UND Studierende

Die Stadt Wien möchte bis zum Jahr 2025 das Ziel erreichen, dass mindestens 80 Prozent der Alltagswege mit öffentlichen Verkehrsmitteln, zu Fuß und mit dem Rad zurückgelegt werden. Die rund 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie rund 13.000 Studierenden der BOKU haben dieses Ziel bereits jetzt übertroffen: 82 Prozent ihrer Alltagswege legen sie umweltfreundlich autofrei zurück. Dieser Anteil soll dank eines im Jahr 2014 gestarteten umfassenden Mobilitätsmanagements weiter erhöht werden. So wurden Bushaltestellen verbessert und zum Teil verlegt, eine Mitfahrbörse („flinc“) eingeführt und zahlreiche Abstellplätze für Fahrräder errichtet.

Ein Kernstück des Mobilitätsmanagements sind die im Jahr 2016 neu eingeführten BOKU-Bikes. 250 Stück, mit BOKU Logo und grün-weißem Rahmen, wurden zum ermäßigten Preis von nur 250,- Euro an Beschäftigte und auch an Studierende der BOKU vergeben (Normalpreis 450,- Euro), die Zahl der Interessentinnen und Interessenten war drei Mal so hoch. Im Jahr 2017 wird es weitere 250 BOKU-Bikes geben. Ein Auslöser für die Idee war, dass die Universität für Bodenkultur über mehrere Standorte verteilt ist, die beiden wichtigsten an der Türkenschanze und in der Muthgasse sind nur 2,7 Kilometer voneinander entfernt – eine für das Fahrrad ideale Distanz. Vorbild für das BOKU-Bike ist das Uni-Rad der Universität Graz sowie jenes der belgischen Stadt Gent. 

Die BOKU arbeitet dabei mit zwei sozioökonomischen Betrieben zusammen, die schwer vermittelbare Arbeitskräfte beschäftigen: Der Lieferant ist Bicycle Graz und das Erstservice führt Trendwerk am Wiener Hauptbahnhof durch. Die BOKU ist die erste Wiener Universität, die eigene Fahrräder in nennenswerter Anzahl auf die Straße gebracht hat. Ein Statement aus der Fachjury: „In der eigenen Institution nachhaltige Mobilität zu etablieren, ist eine sehr wirkungsvolle Maßnahme mit großem Impact.“

„Dieses Projekt fördert gesunde, umweltfreundliche und kostengünstige Mobilität und macht das Radfahren sichtbar. Zudem kann diese Idee sehr gut nicht nur von anderen Universitäten, sondern auch von Unternehmen aufgegriffen und umgesetzt werden“, gratuliert VCÖ-Sprecher Christian Gratzer. Den VCÖ-Mobilitätspreis Wien für die „BOKU-Bikes“ nahm Dr. Michael Meschik vom Institut für Verkehrswesen an der Universität für Bodenkultur.

Schulterblick – Die Wiener Radfahrschule

Radfahren macht Kindern Spaß. Doch die Zahl der Kinder, die Alltagswege mit dem Rad zurücklegen, ist in Wien gering. Die Organisation von Radfahrkursen für Schulklassen im Stadtverkehr stellt in Bezug auf die logistische Umsetzbarkeit und die Sicherheit der Kinder höchste Anforderungen. Der Verein „Schulterblick – Die Wiener Radfahrschule“ hat ein umfassendes Programm für Verkehrserziehung und Mobilitätsmanagement entwickelt.

Seit Mai 2015 werden für Schulklassen der 4., 5. und 6. Schulstufe Radfahrkurse im Verkehrsraumangeboten. Allein zwischen Mai und Oktober 2015 absolvierten 581 Schülerinnen und Schüler die Radfahrkurse, 24 Kinder lernten dadurch das Radfahren und zusätzlich wurden auch 78 Begleitpersonen erreicht. Heuer wurde das Projekt im Frühjahr mit neun Kursen und 204 Kindern fortgesetzt. Im Herbst werden nochmals sieben Kurse durchgeführt und rund 175 Schülerinnen und Schüler erwartet.

Die Fahrräder werden zur Verfügung gestellt, nach dem Übungsplatz wird auf Radwegen in Kleinstgruppen von maximal fünf Kindern und mit zwei Begleitpersonen gefahren. Damit ist eine intensive Betreuung der Kinder möglich. Stellen, die große Aufmerksamkeit erfordern, werden unmittelbar davor besprochen. Darüber hinaus gibt es einen Theorieteil, der auch die Bedeutung des Radfahrens für Umwelt und Klimaschutz vermittelt.

Das Projekt erhöht die Kompetenz der Kinder im Straßenverkehr und verbessert ihre Möglichkeiten einer selbständigen Mobilität. Zudem erleichtert es den Familien gemeinsam mit den Kindern Radausflüge zu machen oder Alltagswege mit dem Rad zu fahren. Die Radfahrkurse bringen Kindern und auch ihren Eltern das Radfahren in der Stadt näher.

Die Fachjury stellte unter anderem fest: „Nachhaltige Mobilität fängt im Kindesalter an, daher ist der Fokus auf diese Zielgruppe besonders zu begrüßen.“

Den VCÖ-Mobilitätspreis Wien nahm Robert Fuchs, Leiter von „Schulterblick – Die Wiener Radfahrschule“ entgegen.

Mariahilfer Straße NEU – Sonderpreis beim VCÖ-Mobilitätspreis Wien

Als drittes Projekt wurde vom VCÖ die Mariahilfer Straße NEU mit einem Sonderpreis beim VCÖ-Mobilitätspreis Wien ausgezeichnet. Von der Fachjury wurde es als „DAS Leuchtturmprojekt“ und als „eines der sichtbarsten Projekte Wiens mit extrem hoher Strahlkraft, das zeigt, was möglich ist“ bezeichnet. Die Auszeichnung nahmen Peter Lux (Stadtbaudirektion, Projektleiter der Umgestaltung der Mariahilfer Straße), Julia Seeburger (Planungsreferentin MA 28) und Franz Kobermaier (Abteilungsleiter MA 19) entgegen.

Die Zahl der Fußgängerinnen und Fußgänger in der Mariahilfer Straße ist kontinuierlich gestiegen, auf den Gehsteigen kam es zunehmend zu Platzproblemen und Engpässen. Es wurde daher die Neugestaltung der Mariahilfer Straße beschlossen. Die Umgestaltung der Mariahilfer Straße war in ganz Österreich ein Thema und fand nach Fertigstellung international viel Anerkennung. So ist die neue Mariahilfer Straße laut Fachportal „landarchs.com“ eines der „10 Best Urban Projects“ der Welt. 

Aus einer herkömmlichen Straße mit Gehsteig / Parkspur /Fahrbahn / Parkspur / Gehsteig wurde eine Fußgängerzone und zwei Begegnungszonen, die gemeinsam genutzt werden. Dem Prinzip von „Shared Space“ des niederländischen Verkehrsplaners Hans Monderman folgend, wurde auf Verkehrszeichen und Signalanlagen weitestgehend verzichtet, der Straßenraum selbsterklärend organisiert.

Die Mariahilfer Straße ist Österreichs am stärksten frequentierte Begegnungszone. Eine im Herbst 2015 veröffentlichte Umfrage des Instituts SORA unter 1.100 Personen ergab, dass zwei Drittel der Besucherinnen und Besucher der Mariahilfer Straße mit dem Ergebnis der Umgestaltung zufrieden waren. 85 Prozent beurteilen das Gesamterscheinungsbild als sehr oder ziemlich gut. 

VCÖ-Mobilitätspreis Wien - Die Gewinnerinnen und Gewinner

Jahr 2016: BOKU-Bikes, Schulterblick–Die Wiener Radfahrschule; Sonderpreis Mariahilfer Straße NEU
Jahr 2015: Elfride–Carsharing und SPEEDY Fußwegeplan
Jahr 2014: Verein „Wohnprojekt Wien“
Jahr 2013: Carsharing 24/7
Jahr 2012: Lastenfahrradtransport – Heavy Pedals
Jahr 2011: ABC Consulting, Projekt „Com-o Ver“
Jahr 2010: A1 Telekom Austria „Telepresence“ und SPAR „Einkaufsmobilität“
Jahr 2009: Transportservice des ReparaturNetzwerks RUSZ
Jahr 2008: Bezirk Landstraße - „Landstraßer Durchgänge“
Jahr 2007: Bike-City Wien-Leopoldstadt
Jahr 2006: Verkehrsverbund Ost-Region (VOR) – „compano“
Jahr 2005: Landespolizeikommando Wien

Quelle: VCÖ 2016

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