VCÖ: Zahl der Diesel-Pkw nahm heuer in Österreich doppelt so stark zu wie Zahl der E-Pkw

VCÖ: Energiewende im Verkehr beschleunigen - Zeitplan für Ausstieg aus Verbrennungsmotor festlegen

VCÖ (Wien, 20. September 2018) - Die Energiewende im Verkehr geht zu langsam voran, weist der VCÖ auf die aktuellen Daten der Statistik Austria hin. Mit Ende August gab es in Österreich 18.459 E-Pkw, das sind um nur 3.841 mehr als am Ende des Vorjahres. Im gleichen Zeitraum ist die Zahl der Diesel-Pkw doppelt so stark gestiegen, die Zahl der Benzin-Pkw sogar 13 Mal so stark. Der VCÖ weist auf das von der Bundesregierung beschlossene Klimaziel Österreichs hin, wonach bereits in elf Jahren die Treibhausgas-Emissionen um ein Drittel niedriger sein sollen als heute. Der VCÖ spricht sich für einen konkreten Zeitplan für den Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor und die Einführung einer CO2-Abgabe nach Schwedischem Vorbild aus. Zudem sind die CO2-Grenzwerte für Neuwagen stark zu reduzieren.

Mit Ende August waren in Österreich 4,968 Millionen Pkw gemeldet und damit um rund 70.000 mehr als noch am Jahresbeginn, weist der VCÖ auf aktuelle Daten der Statistik Austria hin. Die Zahl der E-Pkw hat heuer nur um 3.841 auf 18.459 zugenommen. Die Zunahme der Diesel-Pkw war mit 7.749 doppelt so stark, die Anzahl der Benzin-Pkw ist mit rund 51.000 sogar 13 Mal so stark gestiegen wie die Zahl der E-Pkw. "Um die Klimaziele von Paris und auch von Österreichs Bundesregierung zu erreichen, braucht es deutlich mehr Tempo bei der Energiewende im Verkehr. Derzeit wird diese aber durch mehrere Hürden erschwert", stellt VCÖ-Expertin Ulla Rasmussen fest.

Zum einen setzen die meisten Hersteller nach wie vor lieber auf große Pkw mit Verbrennungsmotor als auf E-Pkw. Der VCÖ betont, dass die EU und ihre Mitgliedsstaaten wesentlich dazu beitragen können, dass die Hersteller mehr E-Pkw-Modelle auf den Markt bringen. "Es braucht deutlich niedrigere CO2-Grenzwerte für Neuwagen und eine Zero-Emission Quote für Hersteller, dann nimmt auch die Zahl der E-Pkw-Modelle deutlich zu", betont VCÖ-Expertin Rasmussen.

Darüber hinaus braucht es aber auch einen konkreten Zeitplan für den Ausstieg aus Diesel und Benzin im Pkw-Bereich. Bis zum Jahr 2050 muss der Verkehr zur Gänze von Erdöl unabhängig sein. Da der Ausstieg bei Pkw leichter und schneller möglich ist als etwa bei Lkw, sollte die gesamte Pkw-Flotte dieses Ziel bereits einige Jahre vor 2050 erreichen. Und das wiederum bedeutet, dass Neuwagen deutlich früher zu 100 Prozent auf erdölfreie Antriebe umzustellen sind. Um die Energiewende im Verkehr zu beschleunigen, sind auch steuerliche Maßnahmen, wie eine CO2-Abgabe nach Vorbild Schwedens oder Norwegens nötig. Die Steuerbegünstigung von Diesel sollte rasch abgeschafft werden.

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