VCÖ: Vorarlberg ist vor Oberösterreich Österreichs E-Pkw Spitzenreiter

VCÖ: Steuerbegünstigung für Diesel und für Firmenwagen mit Verbrennungsmotor beenden

VCÖ (Wien, am 13. Juli 2020) – Sechs Prozent der im 1. Halbjahr in Vorarlberg neuzugelassenen Pkw fahren ausschließlich mit Strom, das ist im Bundesländer-Vergleich der höchste Wert, macht der VCÖ aufmerksam. Über den Österreich-Schnitt liegen auch Oberösterreich, Salzburg und Niederösterreich. Wasserstoff spielt bei Pkw keine Rolle. Während 4.805 E-Pkw neu zugelassen wurden, waren es nur sieben mit Brennstoffzelle. Die Klimaziele sind nur erreichbar, wenn der Anteil der Pkw mit Verbrennungsmotor deutlich sinkt. Der VCÖ fordert ein rasches Ende der steuerlichen Begünstigung von Diesel-Treibstoff und für Firmenwagen mit Verbrennungsmotor.

Vorarlberg vor Oberösterreich, Salzburg und Niederösterreich. So lautet die Reihenfolge beim Anteil der E-Pkw an den Pkw-Neuzulassungen im 1. Halbjahr, berichtet der VCÖ. In Vorarlberg fahren laut Statistik Austria bereits sechs Prozent der Neuzulassungen nur mit Strom, in Oberösterreich fünf Prozent. Auch Salzburg und Niederösterreich liegen mit 4,6 bzw. 4,5 Prozent über dem Österreich-Schnitt von 4,3 Prozent. Im Vorjahr waren im 1. Halbjahr 2,8 Prozent der Pkw-Neuzulassungen „Stromer“.

Die ökologische Gesamtbilanz von E-Pkw ist besser als jene von Pkw mit Verbrennungsmotor. „Die klimaschädlichen Emissionen von Diesel- und Benzin-Pkw sind im Schnitt mehr als doppelt so hoch wie jene von E-Pkw. Werden E-Pkw nur mit Ökostrom getankt ist die Klimabilanz sogar vier Mal besser“, weist VCÖ-Expertin Ulla Rasmussen auf die Daten des Umweltbundesamts hin. Während pro Personenkilometer Benzin- und Diesel-Pkw im Schnitt 217,5 Gramm Treibhausgase verursachen, sind es bei E-Pkw mit österreichischem Strommix inklusive der Stromimporte 96,9 Gramm Treibhausgase, mit Ökostrom getankt sind es nur 50,4 Gramm. In dieser Bilanz des Umweltbundesamts ist die Fahrzeug- und Batterieherstellung ebenso enthalten, wie die Energieerzeugung und das Recycling.

„Die Klimaziele sind nur erreichbar, wenn so wie bei Heizungen auch im Verkehrsbereich der Ausstieg aus Erdöl beschleunigt wird“, betont VCÖ-Expertin Rasmussen. Die Wirkung von Förderungen und Steuerbegünstigungen ist bei E-Pkw ausgereizt. Denn neben der seit 1. Juli erhöhten Kaufprämie von 5.000,- Euro, zahlen E-Pkw keine Normverbrauchsabgabe (NoVA), keine Motorbezogene Versicherungssteuer und natürlich keine Mineralölsteuer. Für die private Nutzung von E-Firmenwagen fällt zudem kein Sachbezug an.

Die notwendige Energiewende im Verkehr wird noch immer durch Steuerbegünstigungen etwa für Dieseltreibstoff und Firmenwagen, auch wenn sie mit Diesel oder Benzin fahren, behindert. Bereits im Jahr 2018 hat die damalige Bundesregierung ein Ende der umweltschädlichen Subventionen vereinbart. Umgesetzt wurde seither nichts.

Der VCÖ fordert die rasche Abschaffung der Steuerbegünstigung von Diesel. Die Mineralölsteuer auf Diesel ist um 8,5 Cent pro Liter niedriger als auf Eurosuper. Beim Verbrennen von 1 Liter Diesel wird um rund 13 Prozent mehr CO2 verursacht als beim Verbrennen von 1 Liter Eurosuper. Derzeit kostet ein Liter Diesel übrigens um rund 20 Cent weniger als zu Jahresbeginn und um 45 Cent weniger als im Herbst 2012. Die Neuzulassungen der Diesel-Pkw sind im 1. Halbjahr um über ein Drittel zurückgegangen, der Anteil der Diesel-Pkw an den Neuzulassungen betrug österreichweit 38 Prozent.

VCÖ: Vorarlberg hat höchsten E-Pkw-Anteil in Österreich (Anteil E-Pkw an den Pkw-Neuzulassungen im 1. Halbjahr 2020 (Anzahl neuzugelassene E-Pkw))

Vorarlberg: 6,0 Prozent (294 E-Pkw)

Oberösterreich: 5,0 Prozent (911)

Salzburg: 4,6 Prozent (430)

Niederösterreich: 4,5 Prozent (1.006)

Wien: 3,8 Prozent (851)

Steiermark: 3,8 (582)

Tirol: 3,8 Prozent (388)

Kärnten: 3,6 Prozent (219)

Burgenland: 3,5 Prozent (124)

Österreich: 4,3 Prozent (4.805 E-Pkw)

Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2020

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