VCÖ: Unfallmonat Mai – In letzten fünf Jahren um 41 Prozent mehr Unfälle als in den Vormonaten
VCÖ (Wien, 30. April 2015) – Im Mai steigt im Vergleich zu den Vormonaten die Zahl der Verkehrsunfälle stark an, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. In den vergangenen fünf Jahren passierten in Österreich im Mai um 41 Prozent mehr Verkehrsunfälle als im Monatsschnitt zwischen Jänner und April. Im Mai sind deutlich mehr Motorräder unterwegs und insgesamt nimmt der Ausflugsverkehr zu. Unachtsamkeit und zu hohes Tempo sind die Hauptunfallursachen. Ausflugsziele sollen besser mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sein, fordert der VCÖ.
Der Wonnemonat ist leider auch ein starker Unfallmonat. Eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt, dass in Österreich in den vergangenen fünf Jahren im Mai um 41 Prozent mehr Verkehrsunfälle mit Personenschaden passierten als im Monatsschnitt von Jänner bis April. Die Zahl der tödlich Verunglückten war um ein Drittel höher als im Schnitt der Monate davor.
Im Vorjahr passierten im Mai im Schnitt täglich 120 Verkehrsunfälle, bei denen Menschen verletzt wurden, verdeutlicht der VCÖ. Bei 3.719 Verkehrsunfällen wurden im Mai des Vorjahres 4.612 Menschen verletzt, 39 Personen kamen ums Leben.
Eine Ursache für den Anstieg der schweren Verkehrsunfälle ist, dass mehr Motorräder unterwegs sind. Zudem nimmt im Mai insgesamt der Ausflugsverkehr zu und viele Ausflugsziele sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht gut erreichbar. „Mit dem Auto ist das Unfallrisiko deutlich höher als mit Bahn oder Bus. Ein dichtes öffentliches Verkehrsnetz und mehr Bahn- und Busverbindungen auch am Wochenende erhöhen auch die Verkehrssicherheit“, fordert VCÖ-Experte Mag. Markus Gansterer ein besseres öffentliches Verkehrsangebot zu beliebten Ausflugszielen.
Die Hauptunfallursachen sind bei schweren Verkehrsunfällen zu hohes Tempo sowie Unachtsamkeit und Ablenkung. Die VCÖ-Tipps für sicheres Fahren: Aufmerksam, rücksichtsvoll und vorausschauend fahren, Tempolimits einhalten sowie nicht nur die Devise „Don’t drink and drive“, sondern auch „Don’t phone and drive“ beherzigen. „Wer beim Autolenken mit dem Handy telefoniert, reagiert ähnlich schlecht und langsam wie ein Alkolenker mit 0,8 Promille“, erinnert VCÖ-Experte Gansterer.
Mängel gibt es in Österreich auch bei der Infrastruktur für den Radverkehr. So sind viele Siedlungen mit dem nächsten Ort nur über eine Freilandstraße verbunden. „Von jeder Siedlung soll man das nächstgelegene Ortszentrum sicher und einfach mit dem Rad erreichen können“, fordert VCÖ-Experte Gansterer, dass es entlang von Freilandstraßen auch einen Radweg gibt.
VCÖ: Im Mai deutlich mehr Verkehrsunfälle auf Österreichs Straßen (Vergleich Mai mit Monatsdurchschnitt Jänner bis April, Jahre 2010 bis 2014)
Verkehrsunfälle: plus 41 Prozent
Verletzte: plus 38 Prozent
Verkehrstote: plus 35 Prozent
Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2015
VCÖ: Zahl der Verkehrsunfälle auf Österreichs Straßen nimmt im Mai stark zu (Zahl der Verkehrsunfälle im Mai (in Klammer Monatsschnitt Jänner bis April))
Mai 2014: 3.719 (2.595)
Mai 2013: 3.449 (2.488)
Mai 2012: 4.088 (2.781)
Mai 2011: 3.602 (2.350)
Mai 2010: 3.111 (2.487)
Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2015
VCÖ: Deutlich mehr Verletzte im Mai (Anzahl Verletzte im Mai (in Klammer Monatsschnitt Jänner bis April))
Mai 2014: 4.612 (3.271)
Mai 2013: 4.285 (3.183)
Mai 2012: 5.020 (3.503)
Mai 2011: 4.422 (3.049)
Mai 2010: 3.994 (3.245)
Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2015