VCÖ: Umstieg vom Auto auf Bahn reduziert CO2-Emissionen im Schnitt um 93 Prozent

VCÖ: Alle regionalen Zentren und Städte gut mit Bahn und Bus erreichbar machen!

VCÖ (Wien, 11. November 2019) – Der Umstieg vom Auto auf Bahn oder Bus ist eine der wirksamsten Klimaschutzmaßnahmen. Wer 1.000 Kilometer mit dem Bus statt mit dem Auto fährt vermeidet im Schnitt 165 Kilogramm CO2 und wer mit der Bahn fährt sogar 202 Kilogramm, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten des Umweltbundesamts zeigt. Der VCÖ weist darauf hin, dass in Österreich nicht einmal alle 124 regionalen Zentren gut mit dem Öffentlichen Verkehr erreichbar sind. Der VCÖ fordert von der kommenden Bundesregierung verstärkte Investitionen, damit künftig alle regionalen Zentren und alle 201 Städte sehr gut mit dem Öffentlichen Verkehr erreichbar sind.

Das Klimaschutzbewusstsein ist in Österreich stark gestiegen, ebenso die Bereitschaft mit der Bahn zu fahren. „Der Umstieg vom Auto auf die Bahn ist eine der wirksamsten Klimaschutzmaßnahmen“, stellt VCÖ-Expertin Ulla Rasmussen fest. Eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten des Umweltbundesamts zeigt, dass der Umstieg vom Auto auf die Bahn den CO2-Ausstoß im Schnitt um 93 Prozent reduziert. Wer 1.000 Kilometer mit einem Auto mit Verbrennungsmotor fährt, verursacht in der Gesamtbilanz 216,5 Kilogramm Treibhausgas-Emissionen. Wer diese Distanz stattdessen mit der Bahn fährt, verantwortet 14,4 Kilogramm CO2 und vermeidet damit im Vergleich zum Auto 202 Kilogramm klimaschädliche Emissionen. Wer 1.000 Kilometer mit Linienbussen statt mit dem Auto fährt, reduziert den CO2-Ausstoß im Schnitt um 76 Prozent und vermeidet 165 kg Treibhausgase.

13,3 Milliarden Kilometer wurden im Vorjahr in Österreich mit der Bahn gefahren, so viel wie noch nie. Dadurch, dass diese Distanz nicht mit dem Auto gefahren wurde, haben Österreichs Bahnfahrerinnen und Bahnfahrer rund 2,69 Millionen Tonnen klimaschädliche Emissionen vermieden, macht der VCÖ aufmerksam.

„Die kommende Bundesregierung ist gefordert, das Angebot in Österreich so zu verbessern, dass möglichst viele Autofahrer, die auf Bahn oder Bus umsteigen möchten, das auch können. Und es sind Anreize zu setzen, dass jene, die schon heute die Möglichkeit zum Umstieg haben, das in Zukunft auch verstärkt tun“, stellt VCÖ-Expertin Rasmussen fest.

Der VCÖ weist darauf hin, dass in Österreich jede 5. der 201 Städte nicht mit der Bahn erreichbar ist. Selbst elf der 124 regionalen Zentren, die als Arbeits- und Ausbildungsort für die jeweilige Region eine wichtige Bedeutung haben, sind gar nicht mit der Bahn erreichbar und etliche regionale Zentren sind nur schwach ans öffentliche Verkehrsnetz angebunden. 

Der VCÖ fordert daher von der kommenden Bundesregierung verstärkte Investitionen, um das Angebot an Bahn- und Busverbindungen sowohl in den Ballungsräumen als auch in den Regionen deutlich zu verbessern. Der Verkehrssektor ist beim Klimaschutz Österreichs größter Problembereich. Im Vorjahr verursachte der Verkehr um 73 Prozent mehr Treibhausgas-Emissionen als im Jahr 1990. Die vergangene Bundesregierung hat beschlossen, dass die Emissionen bis zum Jahr 2030 um ein Drittel zu reduzieren sind. Doch anstatt zu sinken, ist der CO2-Ausstoß des Verkehrs zuletzt weiter gestiegen. „Die Ziele sind beschlossen, was bisher fehlt, sind die Maßnahmen, um die Ziele zu erreichen. Diese Maßnahmen umzusetzen ist eine zentrale Aufgabe der kommenden Bundesregierung“, betont VCÖ-Expertin Rasmussen.

VCÖ: Umstieg vom Auto auf Bahn reduziert CO2-Emissionen um 93 Prozent (CO2-Äquivalente pro 1.000 Personenkilometer – Gesamtbilanz inkl. Fahrzeugherstellung und Energiebereitstellung)

Pkw (Durchschnitt Diesel und Benzin): 216,5 Kilogramm
E-Pkw (Strommix Österreich, inkl. Importe): 95,9 Kilogramm – minus 56 Prozent im Vergleich zu Pkw mit Verbrennungsmotor
Linienbus: 51,3 kg – minus 76 Prozent
Bahn: 14,4 kg – minus 93 Prozent

Quelle: Umweltbundesamt, VCÖ 2019

 

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