VCÖ: Tarifsenkung des Flughafens Wien torpediert Klimaziele und AUA-Rettungsplan

VCÖ: Schon heute sind Landegebühren in Wien vergleichsweise sehr niedrig

VCÖ (Wien, 24. Juni 2020) - Die heute angekündigte Tarifsenkung des Flughafens Wien torpediert mehrfach die Ziele des AUA-Rettungspakets, stellt der VCÖ fest. Damit würden erneut mehr Billig-Airlines nach Wien gelockt. Die Billig-Airline-Schwemme hat schon im vergangenen Jahr die AUA in wirtschaftliche Turbulenzen gebracht, erinnert der VCÖ. Die Bestrebungen der Bundesregierung, Flüge auf die Bahn zu verlagern, werden damit konterkariert - zum Schaden der Umwelt und der unter dem Fluglärm leidenden Anrainerinnen und Anrainer.

Eine Analyse des Centres for Aviation (CAPA) hat bereits Anfang des Jahres gezeigt, dass die Gebühren am Flughafen Wien im Vergleich zu München, Frankfurt und Zürich sehr niedrig sind.  Diese niedrigen Gebühren haben bereits zuletzt viele Billigfluglinien nach Wien gelockt. Die Sitzplatzkapazitäten haben sich zwischen den Jahren 2017 und 2019 auf 4,5 Millionen mehr als verdoppelt. Die AUA geriet dadurch bereits vor der Covid19-Pandemie im Jahr 2019 in massive wirtschaftliche Turbulenzen, erinnert der VCÖ.  Hunderte Arbeitsplätze waren zum Schaden von Österreichs Arbeitsmarkt in Gefahr, denn viele Billigfluglinien haben ihre Beschäftigten nicht in Österreich angemeldet, keinen Kollektivvertrag, sondern Dumping-Löhne.

"Die Republik Österreich rettet die AUA mit 150 Millionen Euro an Steuergeldern und nun werden diese Bemühungen unterlaufen. Denn die weitere Senkung der Landegebühren würde zu einer erneuten, für die AUA ruinösen Billig-Airline Schwemme führen. Ich hoffe, dass im Interesse der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler, der AUA-Beschäftigten, der Umwelt und der unter Fluglärm leidenden Anrainerinnen und Anrainer die Vernunft siegt und dieser Schildbürgerstreich verhindert wird", stellt VCÖ-Sprecher Christian Gratzer fest.

Analyse von CAPA: https://centreforaviation.com/analysis/reports/vienna-airport-slot-issues--expecting-stellar-growth-to-decline-513281

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