VCÖ: Radboom in Wien – Im Mai um 45 Prozent mehr Radverkehr als im Mai des Vorjahres

VCÖ: Rad-Infrastruktur stärker ausbauen, Engstellen rascher beseitigen

VCÖ (Wien, 18. Juni 2020) –  In Wien wird immer fleißiger in die Pedale getreten: Im Mai waren bei den 13 Radverkehrszählstellen um 45 Prozent mehr Radfahrerinnen und Radfahrer unterwegs als im Mai des Vorjahres, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. Bei zwei Zählstellen hat sich der Radverkehr verdoppelt, lediglich bei der Operngasse gab es einen leichten Rückgang von rund drei Prozent. Die meisten Radfahrenden fuhren am Opernring rund 173.000. Der VCÖ fordert den stärkeren Ausbau der Rad-Infrastruktur sowie die rasche Beseitigung von Engstellen.

Radfahren boomt in Wien weiter. Nachdem im April um rund 20 Prozent mehr Radfahrerinnen und Radfahrer unterwegs waren als im April des Vorjahres, stieg der Radverkehr im Mai sogar um 45 Prozent gegenüber dem Mai 2019, informiert der VCÖ. Eine aktuelle VCÖ-Analyse der 13 Radverkehrszählstellen in Wien zeigt, dass an den Werktagen die Zahl der Radfahrenden um 29 Prozent zunahm, am Wochenende betrug der Anstieg sogar 71 Prozent. Während im Mai des Vorjahres in Summe rund 675.000 Radfahrerinnen und Radfahrer bei den 13 Zählstellen gezählt wurden, waren es im diesjährigen Mai mit 981.000 um 306.000 mehr.

„Immer mehr Wienerinnen und Wiener entdecken das Fahrrad als ideales Verkehrsmittel. Radfahren ist gesund, hält fit, macht Spaß und statt Erdöl werden Kalorien verbrannt“, stellt VCÖ-Sprecher Christian Gratzer fest.

Die Detailanalyse des VCÖ der einzelnen Radverkehrszählstellen zeigt, dass am Opernring mit 173.000 (plus 23,8 Prozent) die meisten Radfahrerinnen und Radfahrer unterwegs waren. Dahinter folgen drei weitere Zählstellen mit mehr als 100.000 Radfahrenden: Praterstern (rund 141.000), Lasallestraße (fast 115.000) und die Operngasse (rund 101.000). Die Operngasse war im Mai die einzige Zählstelle, wo der Radverkehr zurückging, nämlich um 2,9 Prozent. Der Rückgang ist auf die geschlossene Technische Universität zurückzuführen.

Den stärksten prozentuellen Zuwachs gab es bei der Zählstelle Wienzeile, wo sich die Anzahl der Radfahrenden mit plus 130 Prozent ebenso verdoppelte wie beim Liesingbach mit plus 113 Prozent. Am Margaritensteg stieg der Radverkehr um 91 Prozent, auf der Lasallestraße um rund 86 Prozent, auf der Langobardenstraße um 81 Prozent und am Praterstern um 75 Prozent. Der Praterstern wiederum verzeichnete in absoluten Zahlen mit 60.500 die stärkste Zunahme der Anzahl der Radfahrerinnen und Radfahrer.

„Immer mehr Wienerinnen und Wiener leisten durch das Radfahren einen wichtigen Beitrag zur Verringerung der Verkehrs- und Umweltprobleme. Jetzt ist die Politik auf Stadt- und Bezirksebene gefordert. Bestehende Engstellen müssen rasch beseitigt, den Radfahrerinnen und Radfahrern ist mehr Platz einzuräumem und geplante Radweg-Projekte sind vorzuziehen“, betont VCÖ-Sprecher Gratzer.

 

VCÖ: Im Mai nahm der Radverkehr in Wien um 45 Prozent zu (Anzahl Radfahrerinnen und Radfahrer im Mai 2020, in Klammer Änderung zu Mai 2019)

Alle Zählstellen: 980.888 (plus 45,4 Prozent)

Opernring (innen und außen): 172.984 (plus 23,8 Prozent)

Praterstern: 141.246 (plus 75,0 Prozent)

Lasallestraße: 114.646 (plus 85,7 Prozent)

Operngasse: 101.232 (minus 2,9 Prozent)

Donaukanal: 83.560 (plus 78,3 Prozent)

Neubaugürtel: 80.258 (plus 34,4 Prozent)

Argentinierstraße: 77.475 (plus 18,9 Prozent)

Wienzeile: 65.838 (plus 130,7 Prozent)

Pfeilgasse: 44.752 (plus 21,3 Prozent)

Margaritensteg: 41.751 (plus 91,2 Prozent)

Liesingbach: 27.748 (plus 113,1 Prozent)

Langobardenstraße: 29.398 (plus 81,0 Prozent)

Quelle: NAST, VCÖ 2020

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