VCÖ: Österreichs Top 15 E-Pkw Bezirke kommen aus 7 Bundesländern

VCÖ: Ökosoziale Steuerreform würde emissionsfreien Antrieben Rückenwind geben

VCÖ (Wien, am 9. März 2021) – Im 1. Bezirk Wiens fährt jedes 33. Auto ausschließlich mit Strom. Die Wiener City ist damit Österreichs E-Pkw Spitzenreiter, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. Unter den Top-15 folgen Bezirke aus immerhin sieben Bundesländern. Der Anteil der E-Pkw am gesamten Pkw-Bestand ist mit 0,9 Prozent noch niedrig. Um den Anteil der E-Pkw rascher zu erhöhen ist bei den Unternehmen anzusetzen, da zwei Drittel der Neuwagen von Firmen und anderen juristischen Personen gekauft werden. Eine ökosoziale Steuerreform würde der E-Mobilität Rückenwind geben, betont der VCÖ.

Die Anzahl der Benzin- und Diesel-Pkw ist im ersten Monat dieses Jahres um rund 6.000 gesunken, der E-Pkw Bestand um rund 1.000 gestiegen. Doch noch immer gibt es in Österreich mit rund 4,95 Millionen um 109 Mal mehr Diesel- und Benzin-Pkw als E-Autos in Österreich, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt. Vor fünf Jahren gab es aber noch 938 Mal mehr Benzin- und Diesel-Pkw als Elektroautos. „Die Energiewende im Autoverkehr nimmt langsam aber sicher Fahrt auf. Aber um das Ziel der Klimaneutralität im Jahr 2040 zu erreichen, ist deutlich mehr Tempo nötig“, stellt VCÖ-Experte Michael Schwendinger fest.

Innerhalb Österreichs ist das Tempo bei der Energiewende im Verkehr unterschiedlich. Mit 3,4 Prozent weist der 1. Bezirk in Wien österreichweit den höchsten Anteil von Elektroautos am Pkw-Bestand auf, wie die VCÖ-Analyse zeigt. An zweiter Stelle folgt Klosterneuburg mit 2,1 Prozent vor Wien-Ottakring mit 1,5 Prozent. Unter den Top-15 Bezirken sind insgesamt sieben Bundesländer vertreten, nur Oberösterreich und Kärnten fehlen. Am niedrigsten ist der E-Pkw Anteil in Leoben mit 0,3 Prozent.

Elektroautos sind für Regionen gut geeignet, da auch hier über 90 Prozent der Autofahrten kürzer als 50 Kilometer sind und die Reichweite von Batterien ein Vielfaches davon beträgt. Zudem ist die Anzahl der Einfamilienhäuser hoch, das Laden damit einfacher als in der Stadt. „Anstatt von Erdölimporten abhängig zu sein, kann mit einer Photovoltaikanlage am Dach die Energie für das Auto selber erzeugt werden“, so VCÖ-Experte Schwendinger. Wird Ökostrom getankt, sind die gesamten CO2-Emissionen inklusive Fahrzeug- und Batterie-Herstellung sowie Energiebereitstellung von E-Pkw laut Umweltbundesamt pro Fahrzeugkilometer um drei Viertel niedriger als von Verbrenner-Autos. Zudem stoßen E-Pkw beim Fahren keine gesundheitsschädlichen Abgase aus.

Da rund zwei Drittel der Neuwagen von Firmen und anderen juristischen Personen angeschafft werden, spielen Unternehmen eine zentrale Rolle, um den Anteil der emissionsfreien Fahrzeuge zu erhöhen. Dass die private Nutzung von Firmenwagen auch dann Steuervorteile bringt, wenn diese Diesel- und Benzin-Pkw sind, bremst die nötige Energiewende, ebenso die Steuerbegünstigung von Diesel. Hingegen würde eine ökosoziale Steuerreform der Energiewende im Verkehr Rückenwind geben, betont der VCÖ.

Unternehmen mit Beteiligung der Öffentlichen Hand sollten auf Bundes- und Landesebene eine Vorreiterrolle einnehmen, was durch entsprechende Vorgaben in der öffentlichen Beschaffung vorangetrieben werden kann. Darüber hinaus sind für Österreichs Betriebe und Unternehmen insgesamt stärkere Anreize für einen klimaverträglicheren Fuhrpark zu setzen. „Unternehmen, die stärker auf Sharing und Carpooling setzen, sowie auch Cargo-Bikes und Elektro-Fahrräder in ihren Fuhrpark aufnehmen, sparen nicht nur CO2, sondern auch einiges an Geld“, weist VCÖ-Experte Schwendinger auf den ökologischen und ökonomischen Nutzen hin.

VCÖ: Wien Innere Stadt hat vor Klosterneuburg den höchsten E-Pkw-Anteil (Anteil E-Pkw am Pkw-Bestand 31.12.2020)

Wien Innere Stadt: 3,4 Prozent (540 E-Pkw)

Klosterneuburg: 2,1 Prozent (78 E-Pkw)

Wien Ottakring: 1,5 Prozent (499 E-Pkw)

Bezirk Bregenz: 1,4 Prozent (1.060 E-Pkw)

Wien Neubau: 1,4 Prozent (141 E-Pkw)

Bezirk Feldkirch: 1,4 Prozent (851 E-Pkw)

Wien Mariahilf: 1,4 Prozent (139 E-Pkw)

Eisenstadt (inkl. Rust): 1,4 Prozent (158 E-Pkw)

Bezirk Kitzbühel: 1,3 Prozent (508 E-Pkw)

Innsbruck: 1,3 Prozent (774 E-Pkw)

Bezirk Mödling: 1,3 Prozent (1.077 E-Pkw)

Salzburg Stadt: 1,3 Prozent (1.053 E-Pkw)

Graz: 1,3 Prozent (1.847 E-Pkw)

Bezirk Kufstein: 1,3 Prozent (790 E-Pkw)

St. Pölten Stadt: 1,3 Prozent (412 E-Pkw)

Bezirk Reutte: 1,3 Prozent (250 E-Pkw)

Bezirk Kirchdorf: 1,2 Prozent (476 E-Pkw)

Bezirk Bludenz: 1,2 Prozent (438 E-Pkw)

Bezirk Waidhofen/Thaya: 1,2 Prozent (236 E-Pkw)

Bezirk Dornbirn: 1,2 Prozent (582 E-Pkw)

Bezirk Salzburg Umgebung: 1,2 Prozent (1.116 E-Pkw)

Bezirk Zell am See: 1,1 Prozent (553 E-Pkw)

Wien Landstraße: 1,1 Prozent (414 E-Pkw)

Wien Hietzing: 1,1 Prozent (262 E-Pkw)

Bezirk St. Johann im Pongau: 1,1 Prozent (498 E-Pkw)

Wien Liesing: 1,1 Prozent (600 E-Pkw)

Wien Wieden: 1,1 Prozent (135 E-Pkw)

Bezirk Graz Umgebung: 1,1 Prozent (1.109 E-Pkw)

Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2021

 

VCÖ: Österreichs Bezirke mit dem niedrigsten E-Pkw Anteil (Anteil E-Pkw am Pkw-Bestand 31.12.2020)

Leoben Stadt: 0,3 Prozent (39 E-Pkw)

Bezirk Wolfsberg: 0,4 Prozent (145 E-Pkw)

Bezirk Murau: 0,4 Prozent (75 E-Pkw)

Bezirk Leoben Land: 0,4 Prozent (96 E-Pkw)

Bezirk Hollabrunn: 0,4 Prozent (151 E-Pkw)

Bezirk Jennersdorf: 0,4 Prozent (53 E-Pkw)

Bezirk Villach Land: 0,4 Prozent (192 E-Pkw)

Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2021

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