VCÖ-Mobilitätspreis Österreich für Mobilitätsmanagement von Mahle

388 innovative Projekte und Konzepte bei VCÖ-Mobilitätspreis eingereicht, 11 Projekte prämiert

VCÖ (Wien, 17. September 2019) – Das betriebliche Mobilitätsmanagement von Mahle Filtersysteme ist der diesjährige Gesamtgewinner beim VCÖ-Mobilitätspreis Österreich. Zehn weitere Projekte werden heute Abend in Wien bei Österreichs größtem Wettbewerb für nachhaltige Mobilität ausgezeichnet, unter anderem das Radhauptnetz der Stadt Salzburg, die Tram/Regionalbahn der Innsbrucker Verkehrsbetriebe, Österreichs erstes vollelektrisches Müllfahrzeug der MA48 sowie das „Mobility as a Service“-Angebot von Whim in Helsinki.

Wie kann die Klimabilanz des Verkehrs verbessert werden? Diese Frage stand im Fokus vom diesjährigen VCÖ-Mobilitätspreis, der in Kooperation mit dem BMVIT, dem BMNT und den ÖBB durchgeführt wird. Die Rekordanzahl von 388 Einreichungen zeigt, dass bereits viele für eine klimaverträglichere Mobilität arbeiten. Gesamtsieger ist das betriebliche Mobilitätsmanagement von Mahle, das vom Verkehrsverbund Kärnten koordiniert wurde.

Die beiden Mahle-Werke in St. Michael ob Bleiburg haben rund 3.000 Beschäftigte. Der Anteil der Beschäftigten, die klimaverträglich zur Arbeit fahren, soll deutlich erhöht werden. Das S-Bahnangebot wurde verbessert, der Diesel-Werkbus durch einen Elektrobus ersetzt und in den Linienverkehr integriert und kann damit auch von der Bevölkerung genutzt werden. Die Radverbindungen zum Betriebsstandort wurden verbessert, die Anzahl der Fahrradabstellplätze erhöht.

Täglich gibt es in Österreich rund 1,6 Millionen Fahrten mit Öffis und Fahrrad zur Arbeit und von der Arbeit nach Hause, mit dreieinhalb Millionen aber auch doppelt so viele Autofahrten. „Betriebliches Mobilitätsmanagement ist ein sehr wirksames Instrument, um den Pendlerverkehr auf Klimakurs zu bringen. Wenn alle Betriebe Österreichs mit mehr als 100 Beschäftigten Mobilitätsmanagement umsetzen, dann kommen wir dem Klimaziel einen großen Schritt näher“, gratuliert VCÖ-Geschäftsführer Willi Nowak den Gewinnern. Österreich hat nur noch zehn Jahre Zeit, um die CO2-Emissionen des Verkehrs um ein Drittel zu reduzieren.

Zehn weitere Projekte werden heute Abend in Wien ausgezeichnet. Der Sieg in der von Kapsch unterstützten Kategorie „Sharing“ geht an das floMOBIL der Stadtwerke Wörgl. Bereits in 15 Tiroler Gemeinden stehen in Summe 56 Elektro-Fahrzeuge zur Verfügung, von E-Autos über E-Fahrrädern und Transportfahrrädern bis hin zu überdachten Elektro-Dreirädern.  Markus Karner von Kapsch: „floMOBIL ist ein Musterbeispiel für eine unkomplizierte, günstige und saubere Mobilitätslösung.“

Die Kategorie „Aktive Mobilität“ beim VCÖ-Mobilitätspreis Österreich gewinnt die Stadt Salzburg für ihr Radhauptnetz. Die Stadt Salzburg möchte damit den Radverkehrsanteil von 20 auf 24 Prozent erhöhen. Die Kategorie „Gütertransporte“ gewinnt das steirische Transportunternehmen Herbert Temmel, das alte Diesel-Lkw auf Lkw mit Elektro-Motor umrüstet.

Ebenfalls Kategoriesieger sind die Tram/Regionalbahn der Innsbrucker Verkehrsbetriebe, Österreichs erstes vollelektrisches Müllfahrzeug, das von der MA 48 der Stadt Wien eingesetzt wird und die HyCentA Research GmbH für die Forschung am Einsatz von Wasserstoff im Schienenverkehr.

Die von Siemens unterstützte Kategorie „Digitalisierung“ hat zwei Gewinner. Das AIT für eine umfassende Ticketing-App und das Designstudio Wideshot Design, das mit Virtual-Reality Technologie geplante Veränderungen in der Straßengestaltung visualisiert. Christian Schomer, CFO der Siemens Mobility Österreich GmbH gratuliert: „Digitalisierungslösungen werden die Mobilität der Zukunft stark prägen. Leicht zugängliche und intuitiv bedienbare Angebote, die den Fahrgastkomfort erhöhen, sind besonders wichtig.“

Die von der Österreichischen Hagelversicherung unterstützte Kategorie „Raumordnung“ geht an die Radnetzstudie für den steirischen Kernballungsraum, die vom Start-Up Bike Citizens in Kooperation mit TU Graz und Land Steiermark umgesetzt wurde. „Ich gratuliere den Gewinnern, die mit dem Projekt zum Klima- und Bodenschutz beitragen. Unsere zukünftigen Generationen werden es Ihnen danken“, so Kurt Weinberger, Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Hagelversicherung.

Der Sieg in der Kategorie „Internationale Projekte“ geht heuer nach Helsinki für Whim. Whim ist eine App, die alle öffentlich verfügbaren Mobilitätsangebote einer Region oder Stadt umfasst und die als Mobilitätspaket abonniert werden können. Eine multimodale Sharing-Lösung, die den Besitz eines eigenen Autos obsolet macht.

Sabine Kühschelm, Leiterin der Gruppe Infrastrukturverfahren und Verkehrssicherheit im BMVIT, gratuliert den Gewinnerinnen und Gewinnern: „ Der VCÖ holt mit seinem Mobilitätspreis zukunftsweisende Projekte vor den Vorhang, die uns als Ministerium dazu anregen, neue Lösungen für drängende Zukunftsfragen zu finden.“ „Wir als ÖBB entwickeln den Öffentlichen Verkehr ständig weiter und unterstützen zukunftsweisende Initiativen, die vor allem der Umwelt und den Fahrgästen zugute kommen“, schließt sich Michaela Huber, Vorständin der ÖBB-Personenverkehr AG den Gratulationen an.

Informationen zu den Projekten gibt es im Internet unter www.vcoe.at Fotos von der Verleihung gibt es ab 18.9. 9.00 Uhr unter https://www.apa-fotoservice.at/

VCÖ-Mobilitätspreis Österreich 2019 – Die Preisträger

GESAMTSIEGER - Leuchtturmprojekt Betriebliche Mobilität Mahle – Verkehrsverbund Kärnten
Kategorie Aktive Mobilität - Radhauptnetz - Stadt Salzburg
Kategorie Mobility as a Service - floMOBIL – Stadtwerke Wörgl
Kategorie Transport, Logistik, Güterverkehr Umrüstung alter Diesel-Lkw auf Elektro-Lkw – Herbert Temmel GmbH
Kategorie Digitalisierung und Automatisierung Autonomous Ticketing – Austrian Institute of Technology (AIT)
Kategorie Digitalisierung und Automatisierung – Konzepte & Pilotprojekte Virtual Reality Technology in der Stadtgestaltung – Wideshot Design GmbH
Kategorie Öffentlicher Verkehr und Multimodalität Tram/Regionalbahnprojekt im  Zentralraum Innsbruck – Innsbrucker Verkehrsbetriebe
Kategorie Energie, Elektrifizierung und Technologie Österreichs 1. vollelektrisches Müllfahrzeug – MA48 der Stadt Wien
Kategorie Raumordnung und Kommunale Verkehrsplanung Radnetzstudie des steirischen Kernballungsraums  – Bike Citizens und Land Steiermark
Kategorie Forschung und wissenschaftliche Studien Wasserstofftechnologie für den Schienenverkehr – HyCentA Research GmbH
Kategorie Internationale Vorbildprojekte Whim (Helsinki) von MaaS Global

Quelle: VCÖ 2019

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