VCÖ: In Wien mehr Fahrrad-Haushalte als Auto-Haushalte

VCÖ (Wien, 18. Februar 2021) – In den kommenden Tagen gibt der Frühling in Wien ein erstes Lebenszeichen. Damit steigt auch die Lust aufs Radfahren. Nach dem Winter braucht das Fahrrad eine Wartung. Der VCÖ gibt Tipps, worauf zu achten ist. Laut Statistik Austria haben 61 Prozent der Wiener Haushalte mindestens ein funktionstüchtiges Fahrrad. Damit gibt es mehr Fahrrad- als Auto-Haushalte. Mit dem verstärkten Ausbau der Rad-Infrastruktur können immer mehr das Fahrrad als Verkehrsmittel nutzen. Wer statt im Auto zu sitzen Alltagswege mit dem Fahrrad zurücklegt, kommt auf eine tägliche Portion gesunde Bewegung, spart Spritkosten und leistet einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.

Das Radfahren erlebte im Corona-Jahr 2020 einen Boom. Obwohl insgesamt in Wien die Mobilität zurückgegangen ist, nahm der Radverkehr um zwölf Prozent zu. Viele neue Fahrräder wurden gekauft. „Diese Entwicklung wird sich heuer fortsetzen. Immer mehr entdecken das Fahrrad als ideales Verkehrsmittel“, stellt VCÖ-Sprecher Christian Gratzer fest. Bei einer vom VCÖ beauftragten repräsentativen Umfrage gab im vergangenen November jeder 5. Wiener an, infolge der Coronakrise das Fahrrad häufiger als Verkehrsmittel zu nutzen als vorher.

Das Potenzial für mehr Radverkehr ist in Wien sehr groß, betont der VCÖ. Knapp mehr als die Hälfte der Alltagswege der Wienerinnen und Wiener ist kürzer als fünf Kilometer, eine ideale Distanz für das Fahrrad. Rund drei Viertel der Alltagswege kürzer als zehn Kilometer, was für sportliche Personen oder mit den immer beliebter werdenden Elektro-Fahrrädern gut bewältigbar ist. Voraussetzung, dass das Fahrrad in Wien häufiger als Verkehrsmittel genutzt wird, ist eine gute Infrastruktur. Deshalb ist der verstärkte und rasche Ausbau der Rad-Infrastruktur wichtig, den Wienerinnen und Wienern ist mehr Platz fürs Radfahren zu geben.

„Gerade in der aktuellen Covid-19-Pandemie ist Bewegungsmangel ein zunehmendes Problem. Je mehr Alltagswege wir aktiv zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegen statt im Auto zu sitzen, umso mehr kommen wir auf eine gesunde Portion Bewegung. Wer das Motto „Kalorien statt Sprit verbrennen“ beherzigt, spart sich zudem einiges an Geld und leistet einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz“, bringt es VCÖ-Sprecher Gratzer auf den Punkt.

Laut Statistik Austria haben 61 Prozent der Wiener Haushalte mindestens ein funktionstüchtiges Fahrrad. Zum Vergleich: Ein Auto besitzen 55 Prozent der Haushalte. Damit gibt es mehr Fahrrad- als Auto-Haushalte.verdeutlicht der VCÖ.

Wenn das Fahrrad eine Winterpause hatte, braucht es vor der ersten Ausfahrt eine Wartung. Beim Fahrrad-Check ist mehr nötig, als nur die Reifen aufzupumpen. Wichtig ist, das Funktionieren der Beleuchtung und der Bremsen zu kontrollieren und, ob die Bremsgummis in gutem Zustand sind. Und: Kette ölen!

Auch bei Fahrrädern, die im Winter im Einsatz waren, ist ein regelmäßiger Fahrrad-Check wichtig. Der VCÖ empfiehlt, das Fahrrad zumindest einmal im Jahr zum Service in ein Fachgeschäft zu bringen. Materialschäden werden beim Service rechtzeitig erkannt. Regelmäßige Wartung verlängert die Lebensdauer eines Fahrrads und kann teure Reparaturen vermeiden.

VCÖ: Was beim Fahrrad-Check zu beachten ist

  1. Bremsen: Sind Bremsseile richtig eingestellt? Sind die Bremsbacken in gutem Zustand?
  2. Beleuchtung: Funktioniert die Beleuchtung (vorne und hinten)?
  3. Kette ölen
  4. Ist das Fahrrad mit allen vorgeschriebenen Reflektoren ausgerüstet? (Vorne ein weißer und hinten ein roter Reflektor, die Rückstrahler können in den Scheinwerfer integriert sein; Reflektoren an den Pedalen sowie Speichenreflektoren oder in den Reifen integrierte Reflektorstreifen)
  5. Beim Sattel richtige Höhe einstellen
  6. Alle Schrauben auf Festigkeit kontrollieren und gegebenenfalls nachziehen
  7. Reifen mit ausreichend Luft aufpumpen. Geringerer Rollwiderstand erleichtert das Fahren.
  8. Einmal im Jahr das Fahrrad zum Service in ein Fahrradfachgeschäft bringen.

Quelle: VCÖ 2021

Zurück zur Übersicht