VCÖ: Im Vorjahr ist in Österreich Zahl der Fahrraddiebstähle auf 20.805 gesunken

VCÖ: Mehr sichere Fahrrad-Abstellplätze nötig, auch in Wohnhausanlagen

VCÖ (Wien, 20. Mai 2020) – Im Vorjahr ging in Österreich die Zahl der Fahrraddiebstähle zum fünften Mal infolge zurück, informiert der VCÖ. Insgesamt wurden 20.805 Fahrräder gestohlen, das ist der niedrigste Wert der vergangenen 20 Jahre. 64 Prozent der Fahrraddiebstähle passierten in den Landeshauptstädten. Der VCÖ betont, dass es vor allem vor Geschäften und auch bei Wohnhausanlagen und Bürogebäuden mehr Fahrradabstellplätze braucht.

Die Zahl der Fahrraddiebstähle ist im Vorjahr zum fünften Mal in Folge gesunken, macht der VCÖ aufmerksam. 20.805 Fahrräder wurden laut BMI als gestohlen gemeldet, um 1.763 weniger als im Jahr 2018. Im Vergleich zum Jahr 2014 nahm die Zahl der Fahrraddiebstähle sogar um 7.469 ab. Insgesamt gibt es in Österreich rund sechseinhalb Millionen Fahrräder. „Der Rückgang der Fahrraddiebstähle ist umso erfreulicher als gleichzeitig mehr Rad gefahren wird“, stellt VCÖ-Sprecher Christian Gratzer fest. Positiv wirkt sich das gestiegene Bewusstsein aus, das abgestellte Fahrrad mit einem guten Schloss immer abzusperren sowie die zunehmend höhere Anzahl von Fahrradabstellanlagen.

Mit Ausnahme von Vorarlberg wurden im Vorjahr in allen Bundesländern weniger Fahrräder gestohlen als im Jahr davor. Rund zwei Drittel der Fahrraddiebstähle passierten in den Landeshauptstädten, verdeutlicht der VCÖ. Außer in St. Pölten ist in allen Landeshauptstädten die Zahl der Fahrraddiebstähle gesunken. In Wien ist die absolute Zahl mit 7.354 am höchsten, gefolgt von Graz mit 1.357. Bezogen auf die Einwohnerzahl gibt es in der Stadt Salzburg die meisten Fahrraddiebstähle, nämlich 79 pro 10.000 Einwohner, in Innsbruck sind es pro 10.000 Einwohner 68, in St. Pölten 62, in Klagenfurt 60, in Linz 52, in Graz 47, in Wien 39 und in Eisenstadt 16.

Die VCÖ-Tipps gegen Fahrraddiebstahl: Das abgestellte Fahrrad immer absperren, auch wenn man nur kurz in ein Geschäft geht. Beim Absperren darauf achten, dass der Rahmen mit dem Schloss an einem Fahrradbügel befestigt wird. Wird nur das Vorderrad am Fahrradständer angehängt, besteht die Gefahr, dass das Rad abmontiert und der Rest des Fahrrads gestohlen wird. Schnellspanner bei Sattel und Vorderrad unbedingt durch Sicherheitsschrauben ersetzen, rät der VCÖ.

Wichtig ist zudem die Anzahl der Abstellplätze für Fahrräder zu erhöhen. Das Ziel der Bundesregierung, den Radverkehr bis zum Jahr 2025 zu verdoppeln, ist nur mit mehr Rad-Infrastruktur und mit mehr Fahrrad-Parkplätzen erreichbar. Neben Gemeinden, Städten und Bezirken sieht der VCÖ auch Freizeiteinrichtungen, Supermärkte und Handelsketten gefordert, mehr Abstellplätze für Fahrräder anzubieten. Auch bei Wohnhausanlagen und Bürogebäuden ist auf eine ausreichende Anzahl an diebstahlsicheren Abstellplätzen zu achten.

Da das Fahrrad auch ein idealer Zubringer zum Öffentlichen Verkehr ist, ist auch bei Bahnhöfen und Halterstellen des Öffentlichen Verkehrs die Zahl der Abstellplätze für Fahrräder zu erhöhen. „Auf der Fläche eines einzigen Pkw-Stellplatzes können die Fahrräder von acht bis zehn Fahrgästen geparkt werden“, verdeutlicht VCÖ-Sprecher Gratzer.

Die Aufklärungsquote bei Fahrraddiebstählen ist mit rund sieben Prozent niedrig. Der VCÖ empfiehlt daher, unbedingt die Rahmennummer des Fahrrads zu notieren, so kann ein wieder gefundenes Fahrrad leichter an den rechtmäßigen Besitzer übergeben werden. Da aber mehr als 90 Prozent der gestohlenen Fahrräder verschwunden bleiben, ist bei hochwertigen oder neueren Fahrrädern eine Diebstahl-Versicherung zu empfehlen. Dabei sollte auch Teilediebstahl inkludiert sein (Informationen beim VCÖ unter (01) 8932697, www.vcoe.at).

 

VCÖ: Im Vorjahr weniger Fahrraddiebstähle in Österreich  

(Fahrraddiebstähle im Jahr 2019, Vergleich zum Jahr 2018 / 2017 / 2016 / 2015/ 2014)

Österreich: 20.805  (22.568  / 24.795 / 27.465 / 28.018 / 28.274)

Wien: 7.354 (7.937 / 7.983 / 8.699 / 8.929 / 9.431)

Niederösterreich: 3.093 (3.365 / 3.914 / 4.877 / 4.107 / 4.081)

Steiermark: 2.065 (2.330 / 3.243 / 3.597 / 4.149 /3.932)

Oberösterreich: 2.461 (2.715 / 2.953 / 3.213 / 3.536 / 3.965)

Salzburg: 1.882 (2.031 / 1.870 / 2.174 / 1.918 / 2.072)

Tirol: 1.565 (1.796 / 1.852 / 2.193 / 2.253 / 2.196)

Kärnten: 1.058 ( 1.111 / 1.208 / 1.437 / 1.608 / 1.520)

Vorarlberg: 1.053 (973 / 1.385 / 691 / 1.045 / 687)

Burgenland: 274 (310 / 387 / 584 / 473 / 390 )

Quelle: BMI, VCÖ 2020

 

VCÖ: Zwei Drittel der Fahrraddiebstähle passieren in Landeshauptstädten (Fahrraddiebstähle im Jahr 2019 – in Klammer pro 10.000 Einwohnende)

Eisenstadt: 24 (16 / 10.000 EW)

St. Pölten: 342 ( 62/ 10.000 EW)

Bezirk Bregenz: 404 (30 / 10.000 EW)

Klagenfurt: 608 (60 / 10.000 EW)

Innsbruck: 895 ( 68 / 10.000 EW)

Linz: 1.075 (52/ 10.000 EW)

Salzburg-Stadt: 1.229 ( 79/ 10.000 EW)

Graz: 1.357 ( 47/ 10.000 EW)

Wien: 7.354 (39/ 10.000 EW)

Quelle: BMI, VCÖ 2020

 

VCÖ: Zahl der Fahrraddiebstähle im Vorjahr erneut zurückgegangen (Anzahl Fahrraddiebstähle in Österreich)

Jahr 2019: 20.805 Fahrraddiebstähle

Jahr 2018: 22.568 Fahrraddiebstähle

Jahr 2017: 24.795

Jahr 2016: 27.465

Jahr 2015: 28.018

Jahr 2014: 28.274

Jahr 2013: 26.652

Jahr 2012: 24.755

Jahr 2011: 23.227

Jahr 2010: 20.929

Jahr 2009: 25.202

Jahr 2008: 24.348

Jahr 2007: 23.940

Jahr 2006: 23.812

Jahr 2005: 24.077

Jahr 2004: 27.824

Jahr 2003: 29.546

Jahr 2002: 27.064

Jahr 2001: 26.578

Jahr 2000: 25.366

Quelle: BMI, VCÖ 2020

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