VCÖ: Im 1. Halbjahr 2020 in Wien coronabedingt um zwei Drittel weniger Schulwegunfälle

Foto: Zwei Schulkinder zwischen zwei Autos, welche auf die Straße schauen.

VCÖ (Wien, 9. Februar 2021) – Zahlreiche Kinder legen morgen das erste Mal im Jahr 2021 ihren Schulweg zurück. Während der Covid-19-Pandemie hat der Bewegungsmangel bei Kindern zugenommen. Der Schulweg ist für Kinder eine Chance, auf eine Portion gesunde Bewegung zu kommen, betont der VCÖ. Elterntaxis rauben Kindern diese Chance und verursachen Verkehrsprobleme vor der Schule. Coronabedingt ist die Zahl der Schulwegunfälle in Wien im 1. Halbjahr des Vorjahres um 67 Prozent zurückgegangen, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt.

Die Covid-19-Pandemie hat dazu geführt, dass gestern viele Wiener Schulkinder das erste Mal im Jahr 2021 den Schulweg zurückgelegt haben, die andere Hälfte der Kinder startet morgen. „Viele Kinder haben einen Schulweg in Geh- oder Radfahrdistanz. Damit ist der Weg zur Schule eine Chance, auf gesunde Bewegung zu kommen. Eine Chance, die gerade jetzt in der Coronakrise den Kindern nicht genommen werden sollte“, stellt VCÖ-Experte Michael Schwendinger fest.

Kinder, die zu Fuß, mit Fahrrad oder mit den Öffis zur Schule kommen, bringen zudem durch die Bewegung ihren Kreislauf in Schwung und sind schon ab der ersten Stunde konzentrierter. Auch ist auf Schulwegen die Verkehrssicherheit dank zahlreicher Maßnahmen höher. Damit können Kinder am Schulweg Kompetenz für das richtige Verhalten im Straßenverkehr erlangen, betont der VCÖ. Werden Kinder mit dem Auto zur Schule chauffiert, wird ihnen diese Chance genommen. Zudem verursachen Elterntaxis in der Schulumgebung Verkehrsprobleme und belasten die Kinder mit gesundheitsschädlichen Abgasen.

„Schulen und Elternvereine können Bewusstseinsaktionen durchführen und auch mit so genannten Pedibussen dazu beitragen, dass mehr Kinder gesund zu Fuß statt mit dem Elterntaxi zur Schule kommen“, empfiehlt VCÖ-Experte Schwendinger. Beim Pedibus treffen sich Kinder zu einer bestimmten Uhrzeit bei einer „Pedibus-Station" und gehen dann in Begleitung eines Erwachsenen gemeinsam zur Schule.  Zahlreiche vorbildliche Projekte sind in der Online-Datenbank des VCÖ zu finden: www.mobilitaetsprojekte.vcoe.at

Die Zahl der Schulwegunfälle ist in Wien im 1. Halbjahr 2020 coronabedingt von 54 auf 18 gesunken, das ist ein Rückgang um 67 Prozent, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. Ebenso stark ging die Zahl der verletzten Kinder von 60 auf 20 zurück, davon wurden 17 Kinder zwischen Jänner und März verletzt.

Gerade in Zeiten wie diesen sind die Bezirke besonders gefordert, verstärkte Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung umzusetzen. Direkt vor dem Schulumfeld können Schulstraßen oder Wohnstraßen und Begegnungszonen die Situation verbessern, betont der VCÖ. Darüber hinaus ist in den Wohngebieten eine fußgängerfreundliche Verkehrsplanung mit einem durchgängigen Netz an ausreichend breiten Gehwegen und übersichtlichen Übergängen wichtig. „An der Anzahl der Kinder, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs sind, kann die Qualität der Verkehrsplanung gemessen werden“, stellt VCÖ-Experte Schwendinger fest.

In den öffentlichen Verkehrsmitteln sorgen Maßnahmen, wie der Mund-Nasen-Schutz und Lüften dafür, dass die Kinder sicher unterwegs sind.

VCÖ: Coronabedingt ging Zahl der Schulwegunfälle in Wien stark zurück

1.Halbjahr 2020: 18 Schulwegunfälle (minus 67 Prozent)

1.Halbjahr 2019: 54 Schulwegunfälle

1.Halbjahr 2018: 51 Schulwegunfälle

1.Halbjahr 2017: 37 Schulwegunfälle

1.Halbjahr 2016: 38 Schulwegunfälle

Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2021

Auch Zahl der am Schulweg im Straßenverkehr verletzten Kinder stark gesunken

1.Halbjahr 2020: 20 verletzte Kinder

1.Halbjahr 2019: 60 verletzte Kinder

1.Halbjahr 2018: 57 verletzte Kinder

1.Halbjahr 2017: 36 verletzte Kinder

1.Halbjahr 2016: 41 verletzte Kinder

Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2021

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