VCÖ begrüßt Öffnung von Straßen für Gehen und Radfahren

VCÖ: Viele Gehsteige zu schmal - Abstand halten wichtige Maßnahme, um Coronavirus eindämmen zu können

VCÖ (Wien, 9. April 2020) – Die heute bekannt gegebene Öffnung von 20 Straßen für Fußgängerinnen und Fußgänger und die Einrichtung von neun temorären Begegnungszonen wird vom VCÖ als sinnvolle Maßnahme begrüßt. Denn Abstand halten ist sehr wichtig, um das Coronovirus eindämmen zu können, aber viele Gehsteige in Wien sind zu schmal. Betroffen sind alle Bezirke, wie eine heute veröffentlichte Studie des Instituts für Raumplanung der TU-Wien zeigt.

„Die Coronakrise hat deutlich gemacht, dass vielerorts die Gehwege zu schmal sind. Wenn sich zwei Personen begegnen, ist der Abstand nur einzuhalten, wenn eine Person die Straße betritt. Auf vielen Straßen wird den parkenden Autos mehr Platz eingeräumt, als den Bürgerinnen und Bürgern, die zu Fuß gehen", macht VCÖ-Expertin Valentina Kofler aufmerksam. In Wien sind 38 Prozent der Gehwsteige schmäler als zwei Meter.

Der VCÖ begrüßt daher, dass in Wien 20 Straßen für Fußgängerinnen und Fußgänger geöffnet werden und neun temporäre Begegnungszonen eingerichtet werden. Schon ab Samstag wird die Rechte Bahngasse in Wien-Landstraße, die Florianigasse in der Josefstadt, die Hasnerstraße in Ottakring und die Schopenhauerstraße in Währing eine Begegnungszone.

Wer jetzt notwendige Wege zurückzulegen hat – zur Arbeit, um Einkäufe zu erledigen oder um anderen zu helfen – sollte diese wenn möglich zu Fuß oder mit dem Fahrrad machen. Denn Bewegung ist für das Wohlbefinden wichtig und gleichzeitig wird in den öffentlichen Verkehrsmitteln Platz für jene frei, die diese benötigen. Wichtig ist, dass beim Gehen und Radfahren der Mindestabstand von einem Meter eingehalten wird.

Eine heute vom Institut für Raumplanung veröffentlichte Studie zeigt, dass in allen Bezirken zu schmale Gehsteige ein Problem sind. Die Studie empfiehlt die verstärkte Öffnung von Straßen für Fußgängerinnen und Fußgänger, damit der nötige Sicherheitsabstand leichter eingehalten werden kann.

Auch zahlreiche Radwege sind zu schmal. Gerade für Familien mit Kindern sind kurze Radfahrten derzeit eine der wenigen Möglichkeiten, dass Kinder in die frische Luft kommen und sich bewegen können. Der VCÖ fordert daher die temporäre Aufhebung der Radwegbenützungspflicht, damit geübte Radfahrerinnen und Radfahrer auf die Straße ausweichen dürfen und auf den Radwegen mehr Platz für Familien geschaffen wird. Auch die Einrichtung von temporären Radwegen, wie das Beispiel Berlin macht, ist eine sinnvolle Maßnahme.

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