VCÖ: Autoverkehr auf Tirols Autobahnen nimmt schwächer zu als in anderen Bundesländern

VCÖ: Klimaziele nur mit deutlich höherem Anteil des Öffentlichen Verkehrs erreichbar

VCÖ (Wien, 26. November 2018) – Der Autoverkehr auf den Autobahnen in Tirol hat heuer zugenommen, aber weniger stark als in anderen Bundesländern, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. Und das, obwohl heuer sehr starker Urlaubsreiseverkehr durch Tirol gefahren ist. Dass der Autoverkehr nicht stärker gestiegen ist, ist den Tirolerinnen und Tiroler zu verdanken, die nun verstärkt den Öffentlichen Verkehr nutzen, betont der VCÖ. Um die Klimaziele erreichen zu können, ist der Anteil des Öffentlichen Verkehrs noch deutlich zu erhöhen.

„Der Autoverkehr auf Tirols Autobahnen hat heuer zugenommen, aber weniger stark als in anderen Bundesländern“, fasst VCÖ-Experte Markus Gansterer eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Asfinag zusammen. Der VCÖ hat österreichweit 155 Zählstellen der Asfinag analysiert. Bei 18 Zählstellen nahm der Autoverkehr um mehr als fünf Prozent zu, bei 62 zwischen zwei und fünf Prozent.

In Tirol war die Zunahme geringer. Bei Ampass auf der A12 nahm die Zahl der Autos um zwei Prozent auf rund 72.000 pro Tag zu. Das ist auch der am stärksten befahrene Autobahnabschnitt in Tirol, macht der VCÖ aufmerksam. Bei anderen Abschnitten auf der A12 nahm der Autoverkehr geringer zu, bei Kundl und Hall in Tirol um jeweils 0,3 Prozent, bei Wörgl um 0,7 Prozent, bei Schwaz um 0,9 Prozent und bei Zirl um 1,1 Prozent. Auf der A13 betrug die Zunahme des Autoverkehrs zwischen 0,6 Prozent bei Matrei am Brenner (32.880 Autos pro Tag) und 1,4 Prozent bei Gärberbach, wo im Schnitt täglich 45.270 Autos fuhren.

Dass die Zunahme des Autoverkehrs in Tirol geringer ausfiel als in anderen Bundesländern, ist umso bemerkenswerter, da heuer der Urlaubsreiseverkehr durch Tirol sehr stark war. „Dass der Autoverkehr nicht deutlich stärker zugenommen hat, ist den Tirolerinnen und Tiroler zu verdanken, die verstärkt öffentliche Verkehrsmittel nutzen“, stellt VCÖ-Experte Gansterer fest. Die Verbesserung des Angebots in Kombination mit dem günstigen Tirol-Ticket und Regio-Ticket zeigen Wirkung. Die Zahl der Fahrgäste mit Jahreskarte ist stark gestiegen.

Österreichs Bundesregierung hat beschlossen, dass bis zum Jahr 2030 – also innerhalb der nächsten elf Jahre – der Verkehr seine klimaschädlichen CO2-Emissionen um ein Drittel reduzieren soll. Derzeit nehmen aber in Österreich die Emissionen des Verkehrs zu. „Es braucht rasch umfassende Maßnahmen, um den Verkehr auf Klimakurs zu bringen. Zentral ist dabei eine ökologische Steuerreform und eine bundesweite Investitionsoffensive für den Öffentlichen Verkehr und den Radverkehr“, stellt VCÖ-Experte Gansterer fest. Ein weiterer Ausbau des Straßennetzes führt hingegen zu mehr Auto- und Lkw-Verkehr, erhöht die Emissionen und steht damit im Widerspruch zu den Klimazielen der Regierung.

VCÖ: Zunahme von Pkw-Verkehr in Tirol geringer als in anderen Bundesländern
(Anzahl Kfz unter 3,5 Tonnen pro Tag von 1. Jänner bis 30. September 2018,  in Klammer Änderung gegenüber 1.1.–30.09.2017)

A12 Ampass: 72.000 Pkw pro Tag (plus 2,0 Prozent)

A12 Hall in Tirol: 58.130 (plus 0,3 Prozent)

A12 Schwaz: 51.470 (plus 0,9 Prozent)

A13 Gärberbach: 45.270 (plus 1,4 Prozent)

A12 Wörgl: 44.050 (plus 0,7 Prozent)

A12 Kundl: 42.460 (plus 0,3 Prozent)

A12 Zirl: 42.230 (plus 1,1 Prozent)

A12 Langkampfen: 37.020 (plus 1,0 Prozent)

A13 Matrei-Brenner: 32.880 (plus 0,6 Prozent)

A13 Brennersee: 27.480 (plus 0,8 Prozent)

S16 Grins: 14.970 (plus 2,4 Prozent)

Quelle: Asfinag, VCÖ 2018

 

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