VCÖ: Erhöhte Unfallgefahr am Pfingstwochenende – in letzten 5 Jahren 36 Verkehrstote

VCÖ: Verstärkte Kontrollen und bessere öffentliche Verkehrsverbindungen zu Freizeitzielen nötig

VCÖ (Wien, 17. Mai 2018) – Seit Jahresanfang sind in Österreich bereits 129 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen, um zehn mehr als zur gleichen Zeit des Vorjahres, informiert der VCÖ. Nun steht mit Pfingsten ein Wochenende bevor, das in den vergangenen Jahren sehr unfallträchtig war. Allein an den vergangenen fünf Pfingstwochenenden waren 36 Verkehrstote zu beklagen, 2.358 Personen wurden verletzt. Neben verstärkten Kontrollen fordert der VCÖ verbesserte öffentliche Verkehrsverbindungen zu beliebten Freizeitzielen.

Das Pfingstwochenende war in der Vergangenheit von vielen schweren Verkehrsunfällen überschattet. Der VCÖ weist darauf hin, dass in den vergangenen fünf Jahren am Pfingstwochenende 36 Menschen bei Verkehrsunfällen ihr Leben verloren, 2.358 wurden verletzt. Hauptursachen schwerer Verkehrsunfälle in Österreich: Zu hohes Tempo sowie Ablenkung und Unachtsamkeit. „Zu viele meinen, dass Schnellfahren ein Kavaliersdelikt wäre. Ist es aber nicht, wie die hohe Anzahl schwerer Verkehrsunfälle zeigt“, stellt VCÖ-Experte Markus Gansterer fest. Im Vorjahr wurden allein zu Pfingsten 69.000 beim Schnellfahren von der Exekutive erwischt, 391 Lenker wurden wegen Alkohol am Steuer angezeigt.

Durch den Fahrstil kann einiges zur eigenen Sicherheit beigetragen werden. Die Devise lautet: Gleiten statt rasen, ‚Don’t drink and drive‘ und ‚Don’t phone and drive‘, betont der VCÖ. Wer während des Lenkens ein Smartphone nutzt, riskiert nicht nur eine Strafe, sondern auch einen Unfall. „Wer mit dem Handy am Ohr telefoniert, reagiert so schlecht, wie ein Alko-Lenker mit 0,8 Promille“, verdeutlicht VCÖ-Experte Gansterer. Beim Schreiben eines SMS oder E-Mails erhöht sich das Unfallrisiko um bis zu das 23-Fache. Die Exekutive leistet mit den Verkehrskontrollen einen wichtigen Beitrag zu mehr Verkehrssicherheit. Die Verkehrsüberwachung ist zu verstärken, das Vormerksystem um Handy am Steuer zu erweitern.

Zu Pfingsten nimmt der Reise- und Ausflugsverkehr zu. Wer mit Bahn oder Bus zum Ausflugsziel kommt, hat ein deutlich geringeres Unfallrisiko. „Das Problem ist, dass am Wochenende in vielen Regionen das öffentliche Verkehrsangebot mangelhaft ist. Dabei sollten beliebte Freizeitziele selbstverständlich gut mit dem Öffentlichen Verkehr erreichbar sein. Hier gibt es in Österreich sehr großen Aufholbedarf“, fordert VCÖ-Experte Gansterer mehr öffentliche Verkehrsverbindungen zu Freizeitzielen. Darüber hinaus braucht es insbesondere für die Sicherheit von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in den Regionen mehr Discobusse und Anrufsammeltaxis.

Ein sehr hohes Unfallrisiko haben Motorrad-Fahrer. Pro gefahrene Kilometer ist das tödliche Unfallrisiko mit dem Motorrad rund 15 Mal höher als mit dem Pkw, macht der VCÖ aufmerksam. Heuer kamen in Österreich bereits 23 Personen bei Motorradunfällen ums Leben. Auch insgesamt ist die Zahl der Verkehrstoten gestiegen. Seit Jahresanfang wurden bereits 129 Menschen bei Verkehrsunfällen getötet, um zehn mehr als zur gleichen Zeit des Vorjahres.

„Schon im Vorjahr hatte Österreich fast doppelt so viele Verkehrstote zu beklagen wie die Schweiz. Anstatt zu sinken, ist die Zahl der Verkehrstotenheuer gestiegen Es ist daher allerhöchste Zeit, zusätzliche Verkehrssicherheitsmaßnahmen umzusetzen“, betont VCÖ-Experte Gansterer.

Vorbild bei der Verkehrssicherheit ist die Schweiz, betont der VCÖ. Die hohe Verkehrssicherheit verdankt die Schweiz unter anderem ihrem dichten öffentlichen Verkehrsnetz mit häufigen Bahn- und Busverbindungen, niedrigeren Tempolimits (Tempo 80 auf Freilandstraßen, Tempo 120 auf Autobahnen) sowie einer niedrigen Toleranzgrenze beim Überschreiten von Tempolimits.

 

VCÖ: 36 Verkehrstote in den vergangen fünf Jahren zu Pfingsten

(Tödlich Verunglückte / Verletzte am Pfingstwochenende)

Pfingsten 2017: 6 Verkehrstote / 547 Verletzte

Pfingsten 2016: 4 Verkehrstote / 336 Verletzte

Pfingsten 2015: 9 Verkehrstote / 360 Verletzte

Pfingsten 2014: 13 Verkehrstote / 651 Verletzte

Pfingsten 2013: 4 Verkehrstote / 464 Verletzte

Summe: 36 Verkehrstote / 2.358 Verletzte

Quelle: BMI, VCÖ 2018

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