Lärmbelastung durch Straßenverkehr in Österreich massiv gestiegen

VCÖ: Bereits über 2,8 Millionen in Österreich zu hohem Verkehrslärm ausgesetzt - Österreichs Städte brauchen mehr Verkehrsberuhigung

VCÖ (Wien, 24. April 2019) – Die enorme Zunahme des Kfz-Verkehrs in Österreich hat auch zu deutlich mehr Verkehrslärm geführt, macht der VCÖ am heutigen internationalen Tag gegen Lärm aufmerksam. Seit dem Jahr 2007 ist die Zahl der Personen in Österreich, die tagsüber einem zu hohen Lärm durch den Straßenverkehr ausgesetzt sind, um fast 840.000 auf über 2,8 Millionen gestiegen. Dauerhafter Verkehrslärm macht krank. Der VCÖ fordert mehr Verkehrsberuhigung in den Städten und die stärkere Förderung von leiser Mobilität, dem Gehen und dem Radfahren. Zudem ist der Lkw-Verkehr vor allem in den Städten deutlich zu reduzieren.

„Der Kfz-Verkehr hat in Österreich in den vergangenen Jahren massiv zugenommen und damit auch der Verkehrslärm. Immer mehr Menschen sind von einer zu hohen Lärmbelastung durch den Straßenverkehr belastet“, weist VCÖ-Expertin Ulla Rasmussen auf aktuelle Daten der Europäischen Umweltagentur hin. Demnach sind in Österreich tagsüber 2,84 Millionen Personen einer zu hohen Lärmbelastung durch den Straßenverkehr ausgesetzt. Im Vergleich zum Jahr 2007 ist die Zahl der Betroffenen um 840.000 gestiegen, macht der VCÖ aufmerksam. Allein in Wien, Graz, Linz, Salzburg und Innsbruck sind 2,1 Millionen Personen betroffen. Als zu hoch gilt tagsüber ein Dauerschallpegel von 55 Dezibel oder mehr und in der Nacht von 50 Dezibel oder mehr.

In der Nacht ist in Österreich der Lärm des Straßenverkehrs in Gebieten, wo 2,2 Millionen Menschen wohnen, zu hoch. Die Zahl der Betroffenen ist heute um knapp mehr als eine Million höher als noch im Jahr 2007. Die meisten - 1,85 Millionen – leben in Österreichs fünf größten Städten.

Dauerhafter Verkehrslärm kann viele gesundheitliche Probleme verursachen, wie Schlafstörungen, erhöhter Blutdruck oder Herz-Kreislauferkrankungen. Der VCÖ fordert daher mehr Verkehrsberuhigung in den Städten. Der Anteil der Alltagswege, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegt werden ist deutlich zu erhöhen. Dafür braucht es eine fußgängerfreundliche Verkehrsplanung, dem Gehen und Radfahren ist mehr Platz einzuräumen.

Wichtig ist zudem auch die deutliche Reduktion des Lkw-Verkehrs, insbesondere auch in den Städten. Denn Lkw sind lauter als Pkw. International werden in den Städten immer mehr Cargo-Bikes und Elektro-Transporter eingesetzt. Damit verringert sich die Belastung durch Lärm und Abgase. Zudem bedeutet vor allem in den Städten jeder Lkw weniger auch eine Reduktion des Unfallrisikos.

Neben der Reduktion des Kfz-Verkehrs sind auch niedrigere Tempolimits sehr wirksam, um die Lärmbelastung zu reduzieren.

VCÖ: Lärmbelastung durch Straßenverkehr in Österreich massiv gestiegen (Anzahl Personen im Jahr 2017, die in Österreich durch zu hohe Lärmbelastung betroffen sind)

Tagsüber: 2,843 Millionen (plus 838.000 gegenüber 2007)
In der Nacht: 2,215 Millionen (plus 1,087 Millionen gegenüber 2007)

Quelle: Europäische Umweltagentur, VCÖ 2019

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