In Wien im Jahr 2019 niedrigste Anzahl an Verkehrstoten, aber elf Todesopfer

Im Bundesländer-Vergleich in Wien die niedrigste Opferzahl

VCÖ (Wien, 30. Dezember 2019) – Wien steuert im Jahr 2019 auf die niedrigste Anzahl an Verkehrstoten seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1950, informiert der VCÖ. Auch im Bundesländer-Vergleich hat Wien vor Vorarlberg die niedrigste Anzahl an tödlichen Verkehrsunfällen. Sechs der elf Todesopfer waren Fußgänger. Der VCÖ fordert verstärkte Maßnahmen um die Sicherheit der Fußgängerinnen und Fußgänger im Straßenverkehr zu erhöhen. Dazu zählen Verkehrsberuhigung, übersichtliche Übergänge und eine Reduktion des Lieferverkehrs. Zudem soll Handy am Steuer endlich auch in Österreich ins Vormerksystem aufgenommen werden.

Die Unfallbilanz mit der bisher niedrigsten Anzahl an Verkehrstoten wird überschattet von der Trauer über elf Menschen, deren Leben heuer bei Verkehrsunfällen in Wien ausgelöscht wurde. Im Jahr 2018 kamen in Wien 18 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben, im Jahr 2017 waren es 20. Die bisher niedrigste Opferzahl gab es im Jahr 2015 mit 13 Verkehrstoten.  „Es gibt nur eine akzeptable Anzahl an tödlichen Verkehrsunfällen und die ist null. Diesem Ziel gilt es so nahe wie möglich zu kommen. Denn jeder tödliche Unfall ist eine Katastrophe und verursacht unermessliches Leid für die Angehörigen und Freunde“, stellt VCÖ-Sprecher Christian Gratzer fest.

Sechs der elf Todesopfer waren Fußgängerinnen und Fußgänger. Maßnahmen, wie Verkehrsberuhigung, Tempo 30 statt 50 sowie übersichtliche Übergänge reduzieren das Unfallrisiko für alle, die zu Fuß unterwegs sind, insbesondere für Kinder und ältere Menschen. Vor Schutzwegen parkende Lieferwagen, Pickups oder große SUV können leicht die Sicht auf Kinder verstellen, die die Straße überqueren möchten. Deshalb ist es wichtig, das Halte- und Parkverbot vor Schutzwegen von derzeit fünf auf zumindest zehn Meter auszudehnen, betont der VCÖ.

Wesentlich für die Sicherheit der schwächsten Verkehrsteilnehmer ist auch ein verstärktes Vorgehen gegen Handy am Steuer. Wer beim Lenken eines Autos mit dem Handy am Ohr telefoniert, reagiert so langsam und schlecht wie ein Alko-Lenker mit 0,8 Promille. Der VCÖ fordert die Aufnahme von Handy am Steuer ins Vormerksystem. Die derzeitige Strafhöhe von 50 Euro steht in keinem Verhältnis zur Gefährdung, die durch das Vergehen ausgelöst wird.

In drei tödliche Unfälle waren Lkw bzw. Lieferwagen beteiligt. Die Reduktion des Lieferverkehrs durch bessere Logistik reduziert nicht nur die Abgas- und Lärmbelastung, sondern erhöht auch die Verkehrssicherheit. Dieses Potenzial ist viel stärker als bisher zu nutzen.

Österreichweit ist die Zahl der Verkehrstoten im Jahr 2019 gestiegen. Im Bundesländer-Vergleich weist Wien die niedrigste Anzahl an Verkehrstoten auf, vor Vorarlberg (15) und Kärnten (28). Die meisten Todesopfer forderte der Straßenverkehr in Niederösterreich (99) und Oberösterreich (89).

VCÖ: Im Jahr 2019 in Wien deutlich weniger Verkehrstote als im Jahr 2018 (Anzahl Verkehrstote in Wien)

Jahr 2019: 11 Verkehrstote (vorläufige Daten)

Jahr 2018: 18 Verkehrstote

Jahr 2017: 20 Verkehrstote

Jahr 2016: 19 Verkehrstote

Jahr 2015: 13 Verkehrstote (bisher niedrigste Anzahl an Verkehrstoten)

Jahr 2014: 21 Verkehrstote

Jahr 2013: 17 Verkehrstote

Jahr 2012: 24 Verkehrstote

Jahr 2011: 22 Verkehrstote

Jahr 2010: 29 Verkehrstote

Jahr 2009: 32 Verkehrstote

Jahr 2008: 27 Verkehrstote

Jahr 2007: 35 Verkehrstote

Jahr 2006: 33 Verkehrstote

Jahr 2005: 34 Verkehrstote

Jahr 2004: 43 Verkehrstote

Jahr 2003: 45 Verkehrstote

Jahr 2002: 45 Verkehrstote

Jahr 2001: 41 Verkehrstote

Jahr 2000: 34 Verkehrstote

Quelle: BMI, Statistik Austria, VCÖ 2019

VCÖ: Wien hat österreichweit die niedrigste Anzahl an Verkehrstoten (Anzahl Verkehrstote im Jahr 2019)

Wien: 11 Todesopfer

Vorarlberg: 15 Todesopfer

Kärnten: 28 Todesopfer

Salzburg: 31 Todesopfer

Burgenland: 33 Todesopfer

Tirol: 39 Todesopfer

Steiermark: 68 Todesopfer

Oberösterreich: 89 Todesopfer

Niederösterreich: 99 Todesopfer

Quelle: BMI, VCÖ 2019

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