Hohes Unfallrisiko in den beliebtesten Urlaubsländern der Österreicher

In Norwegen, Schweiz und Großbritannien höchste Verkehrssicherheit

VCÖ (Wien, 19. Juni 2019) – In den beiden beliebtesten Urlaubsländern der Österreicherinnen und Österreicher, Italien und Kroatien, ist das Unfallrisiko höher als in Österreich, informiert der VCÖ. Die höchste Verkehrssicherheit weisen in Europa Norwegen, die Schweiz und Großbritannien auf. Alle drei Staaten haben niedrigere Tempolimits als Österreich. Die Strafen, etwa für Schnellfahren oder Handy am Steuer sind in zahlreichen Ländern höher als in Österreich. Für die sichere Fahrt empfiehlt der VCÖ gleiten statt rasen, don’t drink & drive, don’t phone & drive und am Urlaubsort wenn möglich mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren.

Fast zwei Drittel der Sommerurlaubsreisen werden mit dem Auto gemacht, die beliebtesten Urlaubsländer der Österreicherinnen und Österreicher sind Italien und Kroatien. Im Vorjahr führten 40 Prozent der rund 4,2 Millionen Auslandsreisen im Sommer in die beiden südeuropäischen Länder. Der VCÖ weist darauf hin, dass sowohl in Italien als auch in Kroatien das Risiko eines tödlichen Verkehrsunfalls höher ist als in Österreich. In Italien kamen im Vorjahr 55 Menschen pro Million Einwohner bei Verkehrsunfällen ums Leben, in Kroatien sogar 77. Zum Vergleich: In Österreich verunglückten im Vorjahr 46 Menschen pro Million Einwohner bei Verkehrsunfällen.

Noch höher als in Kroatien ist die Zahl der Verkehrstoten in Rumänien und Bulgarien, wo im Vorjahr 96 bzw. 88 Menschen pro Million Einwohner bei Verkehrsunfällen getötet wurden. Auch Polen, Ungarn , Tschechien oder Griechenland haben im Verhältnis zur Einwohnerzahl eine hohe Anzahl an Verkehrstoten, informiert der VCÖ. 

Im Vergleich von Österreichs Nachbarländern weist die Schweiz die höchste Verkehrssicherheit auf. In der Schweiz kamen im Vorjahr pro Million Einwohner 27 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben. „In der Schweiz gilt auf Autobahnen Tempo 120 und beim Übertreten von Tempolimits gibt es nur eine sehr geringe Toleranzgrenze. Die Ortsgebiete sind in der Regel verkehrsberuhigt, allein in der Hauptstadt Bern gibt es mehr als 100 Begegnungszonen“, nennt VCÖ-Sprecher Christian Gratzer einige Gründe für die hohe Verkehrssicherheit. Und da Bahnfahren um ein Vielfaches sicherer ist als Autofahren, trägt auch die hohe Anzahl an Bahnfahrten zur höheren Verkehrssicherheit in der Schweiz bei. Der VCÖ empfiehlt, am Urlaubsort wenn möglich öffentliche Verkehrsmittel zu wählen, die verkehrssicherer und klimaverträglicher als das Auto sind.

Die niedrigste Anzahl an Verkehrstoten pro Million Einwohner weist in Europa Norwegen auf mit 20 Verkehrstoten pro Million Einwohner. In Norwegen gilt auf Freilandstraßen Tempolimit 80, auf Autobahnen Tempolimit 100 und die Promillegrenze ist 0,2. Innerhalb der EU fordert der Straßenverkehr in Großbritannien im Verhältnis zur Einwohnerzahl die wenigsten Todesopfer (28 pro Million Einwohner), gefolgt von Dänemark, Irland und Schweden.

Für die sichere Urlaubsreise empfiehlt der VCÖ: „Don’t drink and drive“ und „Don’t phone and drive“ beim Autolenken immer beherzigen, Tempolimits einhalten und rücksichtsvoll fahren. Und am Urlaubsort, wenn möglich öffentliche Verkehrsmittel nutzen. Diese Sicherheitstipps schonen zudem die Urlaubsbörse. Denn in vielen europäischen Staaten sind die Verkehrsstrafen höher als in Österreich. Wer 20 km/h zu schnell fährt, zahlt in Frankreich mindestens 135 Euro und damit mehr als viermal so viel wie in Österreich, in den Niederlanden mindestens 170 Euro, in Italien mindestens 175 Euro (in der Nacht um ein Drittel mehr), in Schweden mindestens 230 Euro und in Norwegen mindestens 480 Euro. Die Strafe für Handy am Steuer ist in Slowenien mit 120 Euro mehr als doppelt so hoch wie in Österreich, in Italien mit 165 Euro mehr als dreimal so hoch und in Spanien mit 200 Euro vier Mal so hoch.

Rückfragen: VCÖ-Kommunikation, Christian Gratzer  (01) 893 26 97, (0699) 18932695

VCÖ: Hohe Verkehrssicherheit in Norwegen, Schweiz, Großbritannien – hohes Unfallrisiko in Süd- und Osteuropa (Anzahl Verkehrstote pro Million Einwohner im Jahr 2018)

Norwegen: 20 Verkehrstote pro Million Einwohner
Schweiz: 27
Großbritannien: 28

Dänemark: 30
Irland: 31
Schweden: 32

Malta: 38
Niederlande: 39
Deutschland: 39
Spanien: 39

Finnland: 43
Slowenien: 44
Österreich: 46
Slowakei: 46
Frankreich: 48

Estland: 51
Belgien: 52
Italien: 55
Zypern: 57
Portugal: 59

Luxemburg: 60
Litauen: 61
Tschechische Republik: 62
Ungarn: 64
Griechenland: 64

Polen: 76
Kroatien: 77
Lettland: 78

Bulgarien: 88
Rumänien: 96

Quelle: Europäische Kommission, Statistics Norway, ASTRA, VCÖ 2019

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