VCÖ: Autobahnen in Österreich verkehrssicherer als in Deutschland

VCÖ: Pro 1.000 Autobahnkilometer in Deutschland mehr Verkehrstote und Verletzte

VCÖ (Wien, 30. Juli 2018) – Das Unfallrisiko auf Österreichs Autobahnen ist niedriger als in Deutschland, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. In Deutschland kamen im Schnitt der vergangenen drei Jahre pro 1.000 Autobahnkilometer um 35 Prozent mehr Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben als auf Österreichs Autobahnen. Auch die Zahl der Unfälle und der Verletzten war deutlich höher, berichtet der VCÖ. Das höhere Unfallrisiko ist darauf zurückzuführen, dass es auf mehr als der Hälfte des Autobahnnetzes kein Tempolimit gibt.

Deutschlands hochrangiges Straßennetz ist 12.996 Kilometer lang, Österreichs Autobahn- und Schnellstraßennetz umfasst 2.208 Kilometer. „Pro 1.000 Autobahnkilometer gibt es in Österreich deutlich weniger Unfälle, weniger Verletzte und Todesopfer“, fasst VCÖ-Experte Markus Gansterer eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten des Deutschen Statistischen Bundesamts und der Statistik Austria zusammen.

Im Vorjahr kam es pro 1.000 Autobahnkilometer in Österreich zu 1.065 Verkehrsunfällen, in Deutschland waren es mit 1.610 um 51 Prozent mehr. Die Zahl der Verletzten betrug in Deutschland 2.597 pro 1.000 Autobahnkilometer und war damit um 65 Prozent höher als in Österreich. Und die Zahl der Verkehrstoten auf Deutschlands Autobahnen pro 1.000 Autobahnkilometer war um ein Viertel höher, im Schnitt der vergangenen drei Jahre sogar um ein Drittel höher, so das Ergebnis der VCÖ-Analyse.

„Deutschlands Unfallbilanz könnte deutlich besser sein, wenn es am gesamten Autobahnnetz ein Tempolimit gibt und nicht wie derzeit nur etwa auf der Hälfte. Mit dem Tempo nimmt der Anhalteweg zu, das Risiko eines Unfalls steigt dadurch“, betont VCÖ-Experte Gansterer. Doch auch die Unfallbilanz auf Österreichs Autobahnen und Schnellstraßen sind Mahnung, verstärkte Verkehrssicherheitsmaßnahmen umzusetzen. Im Vorjahr kamen 56 Menschen bei Unfällen auf Österreichs hochrangigem Straßennetz ums Leben, 3.474 wurden verletzt.

Der VCÖ lehnt deshalb Tempo 140 auf Österreichs Autobahnen ab. Da die Toleranz beim Überschreiten von Tempolimits in Österreich sehr hoch ist, werden zudem etliche Autofahrer aus dem In- und Ausland 150 km/h oder schneller fahren – womit das Unfallrisiko nochmals steigt und ebenso der Ausstoß von klimaschädlichem CO2 und gesundheitsschädlichen Schadstoffen, wie Stickoxide und Feinstaub.

Es ist auch eine Zunahme des gefährlichen Drängelns zu befürchten, wenn beispielsweise Familien oder ältere Autofahrer Lkw langsamer als mit 140 km/h überholen. Auf den Versuchsstrecken auf der A1 zwischen Melk und Öd sowie zwischen Haid und Sattledt sind deutlich mehr Lastwagen unterwegs als über den Brenner. Die A1 bei Haid ist überhaupt jener Autobahnabschnitt, wo österreichweit die meisten Lkw fahren, macht der VCÖ aufmerksam.

 

VCÖ: Pro 1.000 Kilometer weniger Verkehrstote auf Österreichs Autobahnen als in Deutschland

(Verkehrstote pro 1.000 Autobahnkilometer im Jahr 2017 / 2016 / 2015)

Österreich: 25 / 21 / 23

Deutschland: 31 / 30 / 32

Quelle: Destatis, Statistik Austria, VCÖ 2018

 

VCÖ: Pro 1.000 Kilometer deutlich weniger Unfälle auf Österreichs Autobahnen als in Deutschland

(Verkehrsunfälle pro 1.000 Autobahnkilometer im Jahr 2017 / 2016 / 2015)

Österreich: 1.065 / 1.078 / 987

Deutschland: 1.610 / 1.630 / 1.559

Quelle: Destatis, Statistik Austria, VCÖ 2018

 

VCÖ: Pro 1.000 Kilometer deutlich weniger Verletzte auf Österreichs Autobahnen als in Deutschland

(Verletzte pro 1.000 Autobahnkilometer im Jahr 2017 / 2016 / 2015)

Österreich: 1.573 / 1.622 /1.483

Deutschland: 2.592 / 2.611 / 2.510

Quelle: Destatis, Statistik Austria, VCÖ 2018

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