Wachstum der Städte zwingt zum Handeln

Von Markus Gansterer
VCÖ-Verkehrspolitik

Die Enthüllungen rund um manipulierte Abgastests und CO2-Werte bei Pkw haben die Aufmerksamkeit auf die überhöhten tatsächlichen Werte bei Spritverbrauch und Luftschadstoffen gelenkt. Nun ist klar, sich auf Versprechen der Autohersteller zu verlassen, um Verkehrs- und Gesundheitsprobleme zu lösen, ist naiv.

Trotz der technischen Fortschritte ist der Treibhausgas-Ausstoß im Verkehr stark gestiegen, anstatt wie in anderen Sektoren zurückzugehen. Die Luftqualität in den Städten hat sich zwar verbessert, aber bei weitem nicht so stark wie erhofft. Dazu braucht es eine echte Mobilitätswende. Städte und Stadtregionen bieten dazu die besten Voraussetzungen. Hier sind bereits große Veränderungen zu beobachten, wie Menschen ihre Mobilität gestalten. Doch aufgrund ihres Wachstums ist in Städten der Handlungsbedarf für saubere Luft und effizienten Verkehr auch am größten. Allein mit dem Ausbau nachhaltiger Angebote wird der Gesamtverkehr nicht ökologischer. Die Schweiz gilt beim Öffentlichen Verkehr zu Recht als Vorbild. Und trotzdem wird dort sehr viel Auto gefahren. Es sind also auch limitierende Maßnahmen für den besonders schädlichen Teil des Verkehrs nötig. Egal, ob das Ziel mehr Elektro-Fahrzeuge, der Vorrang des Öffentlichen Verkehrs oder die Reduktion von Luftschadstoffen ist, es braucht mehr als ein bisschen grüne Welle, Förderungen und mehr Ladestationen. Für wirksamen Klima- und Gesundheitsschutz muss die Politik neben populären Anreizen auch die heißen Eisen im Verkehr anpacken.

 >> Ihre Meinung dazu an markus.gansterer@vcoe.at

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