Strategie hin zur Mobilität ohne Erdöl

Strategie hin zur Mobilität ohne Erdöl 

>> von Ulla Rasmussen, VCÖ-Verkehrspolitik 

Ende Juli 2016 war es soweit. Die Europäische Kommission veröffentlichte ihre neue Strategie für eine emissionsarme Mobilität – emissionsarm, wenn auch nicht völlig dekarbonisiert. Ziel ist eine mindestens 60-prozentige Reduktion der CO2-Emissionen im Verkehrssektor bis zum Jahr 2050 mit einer klaren Tendenz Richtung null Prozent. Auch soll die Strategie die gesundheitsschädlichen verkehrsbedingten Luftschadstoffe reduzieren. Präsentiert wurde die Strategie gemeinsam mit den Zahlen zur Effort Sharing Decision, wonach Österreich im Nicht-Emissionshandelsbereich, der auch die Emissionen aus dem Verkehr umfasst, bis zum Jahr 2030 um 36 Prozent weniger CO2-Emissio-nen vorweisen muss.

Österreich hat das Pariser Klimaabkommen ratifiziert. Nach der Ratifikation auch durch die USA und China stehen die Zeichen gut, dass es bald in Kraft tritt. Der Weg zur Dekarbonisierung im Verkehr ist somit vorgezeichnet. Offen ist, wie viel der CO2-Einsparung durch Verkehrsvermeidung, wie viel durch Verhaltens-änderung und wie viel durch technologische Verbesserung von Fahrzeugen und Energie erreicht und wie dies durch steuerliche Anreize und legislative Maßnahmen umgesetzt wird.

Klar ist, Elektro-Mobilität ist nur so sauber wie die eingesetzte Energie. Mit Strom aus deutscher Braunkohle ist dem Klima nicht geholfen. Um die EU-Richtlinie zu erfüllen, wird auch in Österreich an einem nationalen Strategierahmen für Saubere Energie im Verkehr gearbeitet. Dass damit eine Abkehr von erdölabhängiger Mobilität vorangetrieben werden muss, ist klar, denn Diesel und Benzin gehören eindeutig nicht zur sauberen Energie.

Dabei geht es vor allem um die Elektrifizierung und wie diese nicht nur im Bahnnetz (in Österreich erst zu 70 Prozent elektrifiziert), sondern auch auf den Straßen endlich ankommt. Nicht nur Elektro-Pkw, auch der Gütertransport gehört elektrifiziert, zuerst und rasch die kleineren Nutzfahrzeuge. -Somit sind wir wieder bei der EU-Strategie: Denn die verspricht, CO2-Grenzwerte für Lkw noch in dieser Legislaturperiode zu präsentieren. Hier braucht es ein spezifisches Ziel für Elektro-Nutzfahrzeuge, damit die Antriebsumstellung schneller geht als bei den Pkw.

>> Ihre Meinung dazu an: ulla.rasmussen@vcoe.at

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