VCÖ: Beim Radfahren große Unterschiede zwischen Österreichs Regionen

VCÖ: Im Rheintal und im Lungau wird am häufigsten in die Pedale getreten

VCÖ (Wien, 16. April 2018) – Die Unterschiede bei der Nutzung des Fahrrads als Verkehrsmittel sind in Österreichs Regionen sehr groß, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt. Während im Rheintal und im Salzburger Lungau 54 Prozent der Bevölkerung im Alltag häufig in die Pedale treten, sind es im Tiroler Oberland 18 Prozent. Insgesamt fahren in Österreich 4,9 Millionen zumindest gelegentlich im Alltag Rad, davon 2,3 Millionen häufig. Um das Ziel der Klimastrategie – die Verdoppelung des Radverkehrs – zu erreichen, ist die Rad-Infrastruktur sowohl in den Regionen als auch in den Ballungsräumen stark auszubauen, betont der VCÖ.

Das Fahrrad wird von vielen Österreicherinnen und Österreicher als Verkehrsmittel genutzt, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt. 4,9 Millionen legen Alltagswege – beispielsweise zur Arbeit, für Einkäufe, ins Café oder um Freunde zu besuchen – zumindest gelegentlich mit dem Fahrrad zurück, davon treten 2,3 Millionen täglich oder mehrmals die Woche in die Pedale. „Nicht nur für die Stadt, gerade für die Regionen ist das Fahrrad ein ideales Verkehrsmittel, vorausgesetzt es gibt eine gute Infrastruktur zum Radfahren. Mit den immer beliebter werdenden Elektro-Fahrräder sind auch Steigungen ohne Schweißperlen zu bewältigen“, betont VCÖ-Experte Markus Gansterer.

Die VCÖ-Analyse macht sichtbar, dass die regionalen Unterschiede beim Radfahren sehr groß sind. Im Rheintal und im Salzburger Lungau wird am häufigsten im Alltag Rad gefahren, 54 Prozent nutzen hier täglich oder mehrmals die Woche das Fahrrad als Verkehrsmittel. Auch im Nordburgenland (52 Prozent), im Ballungsraum Graz und im Weinviertel (jeweils 46 Prozent) sowie im Außerfern und im Ballungsraum Salzburg (jeweils 44 Prozent) fahren viele im Alltag häufig mit dem Rad, ebenso in Osttirol, in der westlichen Obersteiermark sowie im Pinzgau und Pongau. Im Mittelfeld liegen Regionen wie etwa das Traunviertel und die West- und Südsteiermark mit jeweils 32 Prozent. Den niedrigsten Anteil an häufig Radfahrenden weist das Tiroler Oberland mit 18 Prozent auf.

Österreichs Bundesregierung hat das Ziel, den Radverkehr in Österreich bis zum Jahr 2025 zu verdoppeln. „Dafür ist der Ausbau der Infrastruktur für den Radverkehr nötig. Es braucht in den Regionen sichere Radverbindungen zwischen den Gemeinden sowie von Siedlungen zum nächsten Ortsgebiet. Wichtig ist zudem, dass die Bahnhöfe in den Regionen gut mit dem Fahrrad erreichbar sind“, stellt VCÖ-Experte Gansterer fest. Das Potenzial für mehr Radverkehr ist in den Regionen groß: In peripheren Regionen sind 40 Prozent der Autofahrten kürzer als fünf Kilometer, macht der VCÖ aufmerksam.

In Ballungsräumen werden international immer häufiger so genannte Rad-Highways errichtet. Das sind direkte, möglichst kreuzungsfreie Rad-Verbindungen vom Umland in die Städte. Im deutschen Ruhrgebiet wird beispielsweise ein 100 Kilometer langer Rad-Highway gebaut. „Österreichs Ballungsräume leiden massiv unter großen Verkehrsproblemen und täglichen Staus bei den Stadteinfahrten. Rad-Highways führen zu einer spürbaren Entlastung und bringen gleichzeitig Österreich seinen Klimazielen ein großen Schritt näher“, betont VCÖ-Experte Gansterer.

 

VCÖ: Sehr große regionale Unterschiede beim Radfahren als Verkehrsmittel

(Anteil Personen ab 16 Jahren, die täglich oder mehrmals die Woche Fahrrad als Verkehrsmittel nutzen – in Klammer Anteil Fahrrad als Verkehrsmittel insgesamt)

Rheintal-Bodenseegebiet: 54 Prozent (80 Prozent)

Lungau: 54 Prozent (79 Prozent)

Nordburgenland: 52 Prozent (76 Prozent )

Ballungsraum Graz: 46 Prozent (76 Prozent)

Weinviertel: 46 Prozent (75 Prozent)

Außerfern: 44 Prozent (78 Prozent)

Ballungsraum Salzburg: 44 Prozent (80 Prozent)

Osttirol: 43 Prozent (72 Prozent)

Westliche Obersteiermark: 43 Prozent (73 Prozent)

Pinzgau – Pongau: 42 Prozent (69 Prozent)

Ballungsraum Klagenfurt – Villach: 39 Prozent (72 Prozent)

Bezirk Liezen: 39 Prozent (71 Prozent)

Östliche Obersteiermark: 39 Prozent (68 Prozent)

Ballungsraum Innsbruck: 37 Prozent (65 Prozent)

Bludenz – Bregenzer Wald: 37 Prozent (73 Prozent)

Ballungsraum St. Pölten: 36 Prozent (70 Prozent)

Traunviertel: 32 Prozent (69 Prozent)

West- und Südsteiermark: 32 Prozent (69 Prozent)

Wiener Umland (Süden): 32 Prozent (67 Prozent)

Mittelburgenland: 31 Prozent (64 Prozent)

Niederösterreich-Süd: 31 Prozent (71 Prozent)

Tiroler Unterland: 30 Prozent (70 Prozent)

Oststeiermark: 29 Prozent (63 Prozent)

Wiener Umland (Norden): 29 Prozent (72 Prozent)

Ballungsraum Linz – Wels: 28 Prozent (65 Prozent)

Innviertel: 28 Prozent (70 Prozent)

Mostviertel-Eisenwurzen: 28 Prozent (75 Prozent)

Unterkärnten: 28 Prozent (58 Prozent)

Waldviertel: 27 Prozent (60 Prozent)

Südburgenland: 26 Prozent (67 Prozent)

Region Steyr – Kirchdorf: 23 Prozent (69 Prozent)

Mühlviertel: 22 Prozent (65 Prozent)

Oberkärnten: 20 Prozent (58 Prozent)

Tiroler Oberland: 18 Prozent (62 Prozent)

Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2018

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