Mobilitätsunion für EU

Von Ulla Rasmussen
VCÖ-Verkehrspolitik

Eine neue europäische Energie-Union zu schaffen, ist eine Priorität der Europäischen Kommission unter Jean-Claude Juncker. Es sollen Kräfte gebündelt, Infra-strukturen vernetzt, Energiequellen diversifiziert und die strategische Energieabhängigkeit verringert werden. Und der Anteil erneuerbarer Energien soll erhöht werden. Es ist ein großes Vorhaben und die Strategie dazu wird mit Spannung erwartet – insbesondere, welche Rolle dem Verkehrsbereich dabei zugedacht wird.

Werden obenstehende Schlagworte auf den Verkehr umgelegt, wird deutlich, dass es hier vor allem um eine Abkehr von der Erdölabhängigkeit geht, was eine multimodale, alle Fahrzeug-arten umfassende Strategie für eine Elektrifizierung im Verkehr braucht. Das heißt allerdings auch, dass für die EU mit der Technologieneutralität auf Sicht Schluss sein muss.

>> Weg vom Erdöl nur elektrisch möglich. <<

Warum aber sollte die Kommission eine nachhaltige Elektrifizierungsstrategie für den Verkehr wählen? Nun, zuerst einmal ist Elektrifizierung die einzige glaubwürdige Möglichkeit für eine völlige Entkarbonisierung, wenn der Verkehr bis zum Jahr 2050 weitgehend frei von CO2-Emissionen sein soll. Und das wiederum ist Voraussetzung, will die EU ihren Beitrag zum Zwei-Grad-Ziel einhalten. Ist Elektrizität in den letzten Jahren sauberer und -verlässlicher geworden, so ist Öl nun schmutziger und riskanter.

Unabhängigkeit vom Erdöl ist im Verkehrsbereich nur mit -Elektrifizierung möglich. Andere Alternativen, auf die gehofft -wurde, haben nicht das gleiche Potenzial: Entweder sind sie nicht erneuerbar, wie Erdgas, oder es gibt, wie bei Agro-Treibstoffen, vor allem beim Einsatz im großen Stil, ungelöste Umweltprobleme.

Auch gesellschaftliche Trends unterstützen eine Elektrifizierung: Das Auto muss einem heute nicht mehr gehören, elektrifizierter Öffentlicher Verkehr sowie multimobile Mobilität werden populärer. Zahlreiche kleinere Fahrzeuge wie E-Fahrräder und E-Mopeds werden immer beliebter. Und letztlich, das Argument schlechthin für die Kommission: Die wachsenden Märkte -außerhalb von Europa setzen auf Elektrifizierung im Verkehr. Bleibt Europa bei Diesel und Benzin, wird es bald nur noch einen schrumpfenden Binnenmarkt geben.

>> Ihre Meinung dazu an ulla.rasmussen@vcoe.at

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