Interview mit Hans Arby

Hans Arby

CEO des schwedischen Startup Unternehmens UbiGo Innovation. Das von UbiGo entwickelte multimodale Mobilitätsservice (MaaS Mobility as a Service) wird nach einem dreijährigen Pilotprojekt in Göteborg Ende des Jahres 2017 in Stockholm gestartet. Die österreichische Firma FluidTime ist IT-Partner des Projekts. http://ubigo.se/

"UbiGo bietet städtischen Haushalten durch ein flexibles Mobilitäts-Abonnement einfachen Zugang zu umfassender Alltagsmobilität."

VCÖ-Magazin: Was waren für UbiGo als multimodales Mobilitätsservice (Mobility as a Service, MaaS) in Göteborg Erfolgskriterien?

Hans Arby: Das Service bietet städtischen Haushalten durch ein flexibles Mobilitäts-Abonnement einfachen Zugang zu umfassender Alltagsmobilität. Die sorgfältige Evaluierung des Pilotprojekts zeigt, dass die 70 teilnehmenden Haushalte das Service sehr schätzten und dass es auch ihr Mobilitätsverhalten verändert hat. Wichtiger als wirtschaftliche oder Umweltüberlegungen waren dabei Zweckmäßigkeit und Flexibilität, etwa ein gemeinsames Konto für den ganzen Haushalt, mit Tagestickets für den Öffentlichen Verkehr und stundenweiser Autonutzung, und auch den Umfang des Mobilitäts-Abos monatlich an geänderte Bedürfnisse anpassen zu können.

VCÖ-Magazin: Wie zentral ist die digitale Plattform, die die Angebote verknüpft, um einen solchen Dienst zu etablieren?

Hans Arby: Eine IT-Plattform ist nur die Basis. Um Menschen mit Privatauto zu überzeugen, muss ein MaaS-Angebot den gesamten Mobilitätsbedarf eines Haushalts abdecken – und nicht bloß Einzelfahrten. Es geht darum, von morgens bis abends und von Montag bis Sonntag mobil zu sein. Oft werden wichtige Geschäftsnotwendigkeiten bei MaaS vernachlässigt, etwa die Zusammenarbeit mit den teilnehmenden Mobilitätsunternehmen, um Mehrwert für alle Beteiligten zu schaffen. Das ist besonders in einer Branche wichtig, in der die Gewinnspannen sehr klein sind oder sogar Verluste anfallen.

VCÖ-Magazin: Hat ein MaaS-Angebot das Potenzial, den Verkehr in einer Stadt zu verändern?

Hans Arby: Weniger Privatautos bedeuten weniger Autoverkehr und auch weniger verparkten öffentlichen Raum. MaaS ist für viele Haushalte ein Hilfsmittel zur Veränderung ihrer Mobilität. Klar ist aber, für eine Mobilitätsveränderung sind vor allem gute Stadtplanung und guter Öffentlicher Verkehr zentral.

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