Aus der Praxis: Claudia Kemfert

„Keine Energiewende ohne Verkehrswende“

Eine Verkehrswende hin zu mehr Klima- und Umweltschutz als Teil der nachhaltigen Energiewende bedeutet Verkehr vermeiden, optimieren und multimodale Systeme durch enge Verzahnung von Öffentlichem Verkehr, Sharing, Gehen und Radfahren fördern. Wichtig ist zudem, den Schienenverkehr zu stärken und Barrieren abzubauen. Eine Plakette zur Kennzeichnung aller Emissionen sollte eingeführt werden, zudem benötigen wir deutlich schärfere EU-Grenzwerte für Neuwagen. Eine höhere Dieselsteuer ist genauso überfällig wie der Ausbau der Ladeinfrastruktur, zudem sollte eine E-Pkw-Quote für Neuwagen von 25 Prozent ab dem Jahr 2025 sowie 50 Prozent ab 2030 eingeführt werden. Investitionen in erneuerbare Energien schaffen Jobs und Wohlstand, vermindern Ressourcenkriege und stärken Partizipation, Teilhabe und die Demokratie. In die Energiewende zu investieren heißt, in globale Gerechtigkeit zu investieren – insofern ist sie auch ein Friedensprojekt.

Claudia Kemfert
Abteilungsleitung Energie,
Verkehr und Umwelt,
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin)

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