VCÖ-Mobilitätspreis Oberösterreich

VCÖ-Mobilitätspreis OÖ für Mobilitätsmanagement von Sattler Energie Consulting

Die Fahrt zur Arbeit und wieder nach Hause ist der häufigste Mobilitätsgrund an Werktagen. Gemeinsam mit den betrieblichen Dienstwegen machen sie an Werktagen rund 40 Prozent des Verkehrs aus, berichtet der VCÖ. Betriebe und Unternehmen spielen eine zentrale Rolle, wenn es darum geht, dass mehr Beschäftigte mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder Fahrrad zur Arbeit kommen und Dienstfahrten möglichst klimaverträglich zurückgelegt werden.

Wie das geht, zeigt Sattler Energie Consulting. Das Unternehmen aus Gmunden hat im Jahr 2015 sein Programm „Businessmobility Zero CO2“ gestartet. Eine Analyse hat gezeigt, dass die Dienstreisen sowie die Arbeitswege der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 80 Prozent der Emissionen des Unternehmens verursachten. Damit war klar, dass das selbstgesteckte Ziel der Klimaneutralität bis zum Jahr 2040 nur erreichbar ist, wenn sich die Mobilität der Beschäftigten grundlegend ändert.

Die Maßnahmen können sich sehen lassen: Zug statt Flug heißt das Motto für die Dienstreisen, seit September 2018 gab es keine einzige dienstliche Flugreise. Von den 149.000 Kilometern, die vorher mit Diesel-Pkw gefahren wurden, wurden im Vorjahr bereits 131.000 Kilometer mit der Bahn oder mit E-Pkw gefahren. Einige Fahrten konnten dank Videokonferenzen vermieden werden. Die Beschäftigten erhalten eine Jahreskarte für die Regio-Tram, das Radfahren zur Arbeit wird forciert.

Das Ergebnis: Die durch die betriebliche Mobilität verursachten CO2-Emissionen konnten bereits um 60 Prozent von 12,38 Tonnen im Jahr 2015 auf 4,88 Tonnen im Jahr 2019 reduziert werden, bei gleichzeitig steigender Anzahl an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Landesrat Günther Steinkellner, VCÖ-Geschäftsführer Willi Nowak und ÖBB-Postbus Regionalmanager Peter Schmolmüller überreichten den VCÖ-Mobilitätspreis Oberösterreich an den Geschäftsführer Peter Sattler.

"Unternehmen und Initiativen, die sich erfolgreich und innovativ einsetzen, gehören vor den Vorhang geholt. Aus diesem Grund unterstützen wir auch Projekte wie die Europäische Mobilitätswoche und den Mobilitätspreis des VCÖ. Das Land Oberösterreich selbst stärkt durch den steten Ausbau der Radinfrastruktur und des Öffentlichen Verkehrs attraktive Mobilitätsoptionen“, gratuliert Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner den Gewinnern.

ÖBB-Postbus Regionalmanager Peter Schmolmüller gratuliert allen Preisträgerinnen und Preisträgern und betont: „Die weitere Ökologisierung des Verkehrsbereichs deckt sich naturgemäß mit den Interessen und Zielen von Postbus als größtes öffentliches Verkehrsunternehmen auf heimischen Straßen. Mit Wasserstoff betriebene Regionalbusse sind der nächste mögliche Schritt. In Graz und auf den Vienna Airport Lines hat Postbus bereits erste Fahrzeuge erfolgreich getestet“.

BRG Wels Wallererstraße als vorbildliches Projekt ausgezeichnet

Elterntaxis verursachen vor Schulen Verkehrsprobleme, es kommt zu unübersichtlichen Situationen und Abgase verpesten die Luft. Das BRG Wels Wallererstraße hat im Schuljahr 2016/17 das mehrjährige Projekt „Nachhaltige Mobilität“ gestartet. Neben der Analyse der Schulwege der Kinder und Jugendlichen wurden in Kooperation mit dem Magistrat Wels konkrete Maßnahmen umgesetzt, unter anderem wurden ein neuer Radweg und zusätzliche Schutzwege errichtet und die Straße verengt wurde. Zudem sollen im neuen Schuljahr Radlbus-Haltestellen dafür sorgen, dass sich die Kinder und Jugendlichen bei der Haltestelle treffen und dann gemeinsam mit dem Rad zur Schule fahren. Die Auszeichnung als vorbildliches Projekt beim VCÖ-Mobilitätspreis Oberösterreich nahm der Projektleiter Hannes Müller entgegen.

Wasserstoff aus erneuerbarer Energie für schwere Fahrzeuge

Der Verkehr ist derzeit sehr stark vom Erdöl abhängig. So wie im Heizungsbereich sind auch im Verkehr die Klimaziele nur mit einer Energiewende erreichbar. Beim Solhub von Fronius wird aus erneuerbaren Energiequellen – Sonne, Wind, Wasser – Wasserstoff erzeugt. Besonders innovativ ist, dass der grüne Wasserstoff vor Ort produziert wird, also beispielsweise bei einem Transportunternehmen oder Busbetreiber. Durch die Netzanbindung wird in Hinblick auf zukünftige Energiegemeinschaften die Resilienz des Energienetzes unterstützt. Die Abwärme im Elektrolyseprozess kann für Heizzwecke und Warmwasser genutzt werden. Die Elektrolysekapazitäten und Speicher können laufend erweitert werden, so dass auch eine schrittweise Umstellung des Fuhrparks möglich ist. Den VCÖ-Mobilitätspreis OÖ überreichten Landesrat Günther Steinkellner, VCÖ-Geschäftsführer Willi Nowak und ÖBB-Postbus Regionalmanager Peter Schmolmüller an die Projektlei-terin Christina Möslinger.

Der VCÖ-Mobilitätspreis OÖ wird vom VCÖ in Kooperation mit dem Land Oberösterreich und den ÖBB durch geführt und vom Verkehrsverbund Oberösterreich unterstützt.

Vorbildliche Projekte werden in einer Online-Datenbank präsentiert

Vollständige Einreichungen werden, wenn gewünscht, in unserer Online-Datenbank für vorbildliche Mobilitätsprojekte präsentiert und dadurch einem breiten Publikum zugänglich gemacht. Hier können Sie auch die Einreichungen der Vorjahre ansehen und sich inspirieren lassen.

 

 

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Ausgezeichnete Projekte

Wählen Sie ein Jahr aus und informieren Sie sich über die beim VCÖ-Mobilitätspreis ausgezeichneten Projekte (PDF-Dokumente).

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