Grünflächen gegen Hitze brauchen Platz

September 2018

Ein heißer Sommer 2018 ist zu Ende. Wien und Bregenz verzeichneten mit 32 bzw. 16 Hitzetagen mit mindestens 30 Grad Höchstwert neue Rekorde. In Wien gab es insgesamt 40 Tropennächte, und damit mehr als in jedem anderen Sommer seit Messbeginn. Diese Hitzewellen ohne Abkühlung in der Nacht sind nicht bloß unangenehm, sie wirken sich negativ auf unsere Gesundheit aus, wie der neue Sachstandsbericht Gesundheit, Demographie und Klimawandel zeigt.

Da die Klimakrise den Trend zu mehr Hitzetagen fortsetzen wird, arbeiten Städte und Forschungseinrichtungen an Maßnahmen zur Klimawandelanpassung. Insbesondere sollen mehr Grünflächen, Bäume und Fassadenbegrünung urbane Hitzeinseln und die Folgen von Starkregen reduzieren, etwa in Wien, Graz und Innsbruck. Im Projekt "Greening Aspang", ausgezeichnet mit dem heurigen VCÖ-Mobilitätspreis Wien, werden die Lufttemperaturen vor den Hausfassaden um bis zu 3 Grad Celsius reduziert.

Platz für Grünflächen gegen urbane Hitzeinseln schaffen

Derzeit beansprucht der Kfz-Verkehr für Fahrbahnen und Stellplätze besonders im dicht verbauten Stadtraum viel von dem knappen Platz, der für Bepflanzungen, Entsiegelung der Böden oder Vernetzung von Grünräumen dringend gebraucht wird. Das zeigt, wie wichtig es für das urbane Mobilitätssystem ist, dass Verkehrsmittel nicht nur emissionsfrei sondern auch platzsparend sind, wie der Öffentliche Verkehr, Gehen, Radfahren und Sharing-Systeme.

So befördert etwa die Straßenbahn-Linie 1 in Linz im Frühverkehr bis 8 Uhr 11.900 Fahrgäste. Fährt dieselbe Zahl an Personen mit dem Auto, dann benötigen diese beim aktuellen Besetzungsgrad 10.300 Pkw. Auf einer 3-spurigen Straße ergibt das aneinandergereiht eine 15 Kilometer lange Autokolonne. Zum Parken benötigen diese Pkw eine Fläche von 21 Hektar, das entspricht der Fläche von 31 Fußballfeldern oder viermal dem Urfahraner Marktgelände in Linz.

Gegen die Folgen von Hitze-Extremen und Starkregen ist es wichtig, dass die großen und die kleinen Möglichkeiten für "natürlich Klimaanlagen" und Entwässerung genutzt werden.

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VCÖ und Stadträtin Sima: Wiener*innen heute nachhaltiger mobil als vor 20 Jahren - 20. VCÖ-Mobilitätspreis Wien gestartet

VCÖ (Wien, 10. April 2024) - Viele Wienerinnen und Wiener sind nachhaltig mobil: Neun von zehn fahren zumindest gelegentlich mit den Öffis, mehr als die Hälfte nutzt das Fahrrad als Verkehrsmittel. Mit 74 Prozent legen die Wienerinnen und Wiener insgesamt fast dreimal so viele Alltagswege zu Fuß, mit Öffis und Fahrrad zurück wie mit dem Auto, informiert die Mobilitätsorganisation VCÖ. Die Ausgangslage ist also gut, dennoch gibt es natürlich auch in Wien noch Potenzial für mehr nachhaltige Mobilität. Der diesjährige VCÖ-Mobilitätspreis Wien steht deshalb unter dem Motto "Mobilität nachhaltig verbessern", der heute von Stadträtin Ulli Sima, dem VCÖ und den ÖBB gestartet wurde. Eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt, dass nachhaltige Mobilität nicht nur Treibhausgase reduziert, sondern auch Kosten. Im Nachhaltigkeit-Check der Mobilität stehen bewegungsaktive Mobilität sowie der Öffentliche Verkehr am Podest.

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Foto: Sarah Duit